Über die Konferenz
Wir laden Sie ganz herzlich & mit großer Vorfreude zur Konferenz ZUKUNFT(S)Orchester nach Dresden ein. Wir haben die Veranstaltung intensiv geplant damit sie als physischer Event, unter Einhaltung der Hygieneregeln, umgesetzt werden kann.
Im Rahmen der Konferenz möchten wir gemeinsam mit Ihnen sowie nationalen und internationalen Partnern Fragen zur Orchesterausbildung diskutieren, die heute brennend aktuell sind:
- Was bedeutet Orchesterausbildung in unserer Zeit?
- Wie verändern sich derzeit die Rahmenbedingungen, unter denen sie stattfindet?
- In welchem kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Kontext steht sie?
- Welche Anforderungen an das Ausbildungsprofil resultieren daraus?
- Wie muss Orchesterausbildung hierfür neu gedacht und/oder weiterentwickelt werden?
Das Augenmerk liegt dabei auf Studienbedingungen, Studienmodellen, Kooperationen und der Einbeziehung von Neuer Musik und Musikermedizin.
Vorträge, Diskussionsforen, Workshops & Konzerte laden zum Inspirieren, Diskutieren und Austauschen ein.
Der Impuls für die Fachkonferenz kommt aus den aktuellen Überlegungen zur Zukunft der Orchesterausbildung. Frei nach Johann Matthesons Schrift „Das forschende Orchester“ ergeben sich hieraus inhaltlich drei Schwerpunkte:
- 1. Das entwickelte Orchester
- 2. Das lebendige Orchester
- 3. Das gesunde Orchester
Wir freuen uns auf eine abwechslungsreiche Konferenz, einen intensiven Austausch und spannende persönliche Begegnungen!
Aktuell
Die Anmeldung zur Konferenz ist ab sofort möglich über unser Online-Formular
Konferenzprogramm
Vorträge, Diskussionsforen, Workshops & Konzerte
Änderungen sind vorbehalten. Informationen auf der Homepage werden regelmäßig aktualisiert.
Donnerstag, 22. Oktober 2020
Eröffnung
Ab 15.00 Uhr - Registrierung
Konzertsaal der Hochschule für Musik Dresden
Wettiner Platz 13
01067 Dresden
16.00 Uhr - Begrüßung
Rektor KS Axel Köhler und Prof. Ekkehard Klemm
16.30 Uhr - Eröffnungsvortrag
Prof. Dr. Michael Heinemann und das Forschungsteam „Der Klang der Staatskapelle Dresden“, Institut für Musikwissenschaft HfMDD
Traditionen von Spielweisen und Instrumentenbau, Interpretations- und Unterrichtspraktiken in der Sächsischen Staatskapelle, Notizen zu einem aktuellen Forschungsprojekt
Prof. Dr. Michael Heinemann (Leitung), Sophia Zeil-Bonk, Moritz Oczko, Tomek Grochalski, Elke Kottmair, Philipp Martin Projekt
17.30 Uhr - Eröffnungsdiskussion
Wie politisch sind Orchester?
Diskutanten:
Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates Berlin
Prof. Ekkehard Klemm, Leiter Hochschulsinfonieorchester HfM Dresden, Chefdirigent Elbland Philharmonie Sachsen
Laura Berman, Intendantin, Staatsoper Hannover
Sofia von Freydorf, Musikerin und Absolventin der HfM Dresden
Carena Schlewitt, Intendantin, Europäisches Zentrum der Künste Hellerau
Moderation: Bettina Volksdorf und Michael Ernst (MDR Klassik)
Die Veranstaltung wird von dem Mitteldeutschen Rundfunk mitgeschnitten.
Ensemblespiel und Orchester in der heutigen Kulturlandschaft – wie wichtig, „systemrelevant“ und lebensnotwendig?
„kein Cent für politische Kunst“ (Wahlkampfslogan 2019) – wie politisch waren Schütz, Bach, Mozart, Beethoven, Weber, Schumann… wie politisch sind Lachenmann, Andre und Tsangaris oder unsere Kompositionsstudierenden?
Wieviel Politik verträgt Kunst – wieviel Kunst braucht Politik?
Wie demokratisch oder autoritär funktionieren Ensembles? Inwiefern sind sie damit beispielhaft für Politik?
Wie entwickelt, lebendig, mündig, gleichgeschaltet oder renitent sind unsere Orchester? Wie sollten sie sein?
Wie gefährdet ist die Autonomie der Künste?
20.30 Uhr - Konzert mit El Perro Andaluz
Konzertsaal
Leitung: Lennart Dohms
Programm: Fausto Romitelli (1963-2004): Professor Bad Trip: Lesson I-III (1998)
für Flöte, Klarinette, Trompete, E-Gitarre, E-Bass, Keyboards, Schlagwerk, Violine, Viola, Violoncello, CD-Zuspiel, Verstärkung
Schon früh vertrat Fausto Romitelli die Auffassung, dass Pop- und Rock-Musik die Wahrnehmung von Musik entscheidend verändert haben, was grundlegende Konsequenzen für Komponisten sogenannter “Neuer Musik” zur Folge hat. Mit einer ungewöhnlichen Instrumentation, einschließlich Keyboard, E-Gitarre und CD-Spieler, ist sein “Prof. Bad Trip” längst vom Geheimtipp zu einem Standardwerk der Gegenwartsmusik avanciert.
21.30 Uhr - Get-together
Freitag, 23. Oktober 2020
Das entwickelte Orchester & das lebendige Orchester
9.00-10.00 Uhr - Orchester- und Ausbildungsprofile gestern und heute
Konzertsaal
Keynote: Historische Orchesterprofile – historische Ausbildungsprofile und was wir davon lernen können
Prof. Dr. Matthias Herrmann, Professor für Musikgeschichte, Institut für Musikwissenschaft, HfM Dresden
Von der kurfürstlichen Kantorei zur Hofkapelle. Aspekte höfischen Musizierens zwischen Johann Walter und Heinrich Schütz am Dresdner Hof des 16./17. Jahrhunderts
Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann, Professor für Musikgeschichte, Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Johann Matthesons Orchestre-Schriften (1713-1721) - der mündige Musicus des 18. Jahrhunderts
Prof. Dr. Stefan Keym, Professor für Musikwissenschaft, Universität Leipzig
'Großes Concert': Orchester der Bürgerschaft und internationaler Musik(ausbildungs)betrieb – die Leipziger Konzerttradition seit 1800
10.30-12.00 Uhr - Panelgespräche
Konzertsaal, Kleiner Saal, Kunsthalle Kraftwerk Mitte
Nur eine Paneldiskussion kann besucht werden
Panel A
Die historische Dimension – war die Tradition lebendiger als die Gegenwart?
Diskutanten:
Prof. Dr. Matthias Herrmann, Professor für Musikgeschichte, Institut für Musikwissenschaft, HfM Dresden
Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann, Professor für Musikgeschichte, Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Prof. Dr. Stefan Keym, Professor für Musikwissenschaft, Universität Leipzig
Prof. Bernhard Hentrich, Professor für Alte Musik, HfM Dresden
Josef Vlcek, Student, HfM Dresden
Moderation: Tom Ritschel
Die vielbeschworene Tradition hatte einen viel lebendigeren Umgang mit Zeitgenossenschaft. Das Musizieren zeitgenössischer Musik war Standard. An die Stelle der zeitgenössischen Praxis ist jene vergangener Epochen getreten: Orchester erwarten zuerst, dass die Absolvent*innen die Tradition beherrschen. Im Panel sollen die damit verbundenen Probleme thematisiert und diskutiert werden, inwiefern uns die Tradition Impulse für eine neue, lebendigere Sicht auf unsere Ausbildung geben kann. Verbunden damit: War die/der Musiker*in möglicherweise mündiger, individueller und weniger an autoritäre Strukturen gebunden als heute? Wie finden wir mit der Tradition zu der ihr innewohnenden Vitalität zurück?
Panel B
Demokratisierung der Musik – Chancen und Risiken, Aufbruch oder Lähmung des Musiklebens
Diskutanten:
Prof. Elmar Lampson, Präsident HfMT Hamburg
Prof. Andreas Schulz, Direktor, Gewandhaus zu Leipzig
Prof. Lennart Dohms, Hochschule der Künste Bern
Roman Gerber, Student HfMT Hamburg
Statemenet: Jane Williams, Guildhall School, London Philharmonic Orchestra
Moderation: Nora Dietrich
Mit der Einrichtung des bürgerlichen Konzerts und dem Aufkommen der Gesangsvereine entstand im 19. Jahrhundert eine Demokratisierung der Musikkultur, die bis ins Heute reicht. In den Zentren London, Hamburg, Leipzig oder Dresden ging damit ein Aufblühen von Orchestern, Opern- und Konzerthäusern sowie auch des Amateurschaffens einher. Gleichzeitig führte diese Entwicklung zum Diktum eines Massengeschmacks, der bedient werden muss, um heute als Veranstalter erfolgreich zu sein. Im Panel werden die Chancen und Risiken dieser Entwicklung, Potenziale für Lebendigkeit aber auch Lähmung des Musiklebens diskutiert und wie sie die künftige Ausbildungsrichtung an Musikhochschulen beeinflussen sollten.
Panel C
Der „ästhetische Apparat“ (H. Lachenmann) im 21. Jahrhundert
Diskutanten:
Prof. Dr. Jörn Peter Hiekel, Professor für Musikwissenschaft, Institut für Musikwissenschaft, HfM Dresden
Prof. Dr. Stefan Prins, Professor für Komposition, Leiter "Hybrid Music Lab", HfM Dresden
Dietmar Wiesner, Gründungsmitglied des Ensembles Modern, Frankfurt
Dr. Karen Kopp, Dramaturgin, MDR Sinfonieorchester, Leipzig
Nicolas Kierdorf, Student HfMT Hamburg
Modertion: Miriam Janke
Der Komponist Helmut Lachenmann prägte das Wort vom „ästhetischen Apparat“. Echte Kunst entstehe nicht, indem dieser Apparat bedient, sondern sich mit ihm kreativ auseinandergesetzt werde! Die Anforderungsprofile heutiger Orchester sind so vielfältig wie ihre Strukturen unterschiedlich. Moderne Orchesterprofile suchen dieser Herausforderung mit einem Verständnis von Ensemblespiel einzulösen, das vielleicht als, mehr teamorientiert als autoritätsfixiert‘ bezeichnet werden kann. Völlig neue Herausforderungen kommen auf regionale Orchester zu, die vom Kinderkonzert bis zum Crossover, vom Klassik-Highlight bis zur Avantgarde, von der Kammermusik bis zum Musiktheater alles beherrschen und anbieten müssen. Was heißt das für die Ausbildung?
12.15-13.00 Uhr Vernissage
Präsentation der Ergebnisse der Panelgespräche.
14.30-15.30 Uhr - Podiumsgespräch
Konzertsaal
„Überwindung der Mutlosigkeit: Ideen zur Integration von Gegenwartsmusik ins Orchesterprogramm“
Diskutanten:
Prof. Andreas Schulz, Direktor, Gewandhaus zu Leipzig;
Dr. Karen Kopp, Dramaturgin, MDR-Sinfonieorchester, Leipzig
Prof. Manos Tsangaris, Komponist, Kurator, HfM Dresden, Direktor der Sektion Musik der Akademie der Künste Berlin, Künstlerischer Leiter der Münchener Biennale für neues Musiktheater (gemeinsam mit Daniel Ott), Kurator Klang des Kolumba Kunstmuseums Köln
Prof. Lennart Dohms, Hochschule der Künste Bern
Prof. Dr. Jörn Peter Hiekel, Professor für Musikwissenschaft, Leiter des Instituts für Neue Musik, Institut für Musikwissenschaft, HfM Dresden
Moderation: Michael Ernst
16.00-18.30 Uhr - Das lebendige Orchester
Im Spannungsfeld zwischen breitem Repertoire und Probespiel, künstlerischer Individualität und Tuttialltag
- Diskussionen & Workshops
Orchestermusiker*in im 21. Jahrhundert
Die Ausbildung von Orchestermusiker*innen schwankt zwischen Solist*in und Tuttist*in. Derweil sind Änderungen der Probespielmodalitäten in den Orchestern zu erwarten. Die Balance zwischen Solospiel, Kammermusik, Orchesterpraktikum und Orchesterakademie in der Ausbildung wird künftig eine entscheidende Rolle für ein erfolgreiches Studium bilden. Welche Erwartungen haben die Orchester? Welche Visionen haben die Studierenden?
Orchesterrepertoire und neue Vermittlungsformen
Das Repertoire der Orchester ist so vielfältig wie die gesamte Palette der Musik von Barock bis Avantgarde. In allen Stilen – inkl. Operette, Musical und Pop-Formaten – sollen die Studierenden möglichst mehr als nur „Staub gewischt“ haben. Bilden die Hochschulen Spezialisten aus oder legen sie den Fokus auf Vielfalt? Welche Rolle sollten Musikvermittlung und inhaltliche Auseinandersetzungen spielen? Schließlich die Frage des „Handwerks“: Wieviel davon ist nötig, um „im flow“ zu musizieren und emotional zu überzeugen?
Profile avancierter Orchester
Ein modernes Orchesterverständnis trennt sich von autoritären Strukturen, die zu einem Bild des Künstlertums aus dem 19. Jahrhundert gehören. Nicht zuletzt die Frauen haben das Bild der Ensembles verändert, ganz besonders vielleicht jene am Pult. Zu diskutieren ist, wie sich diese Veränderungen auf das Orchesterspiel, auf seine Bedeutung für Kultur und Gesellschaft auswirken wird und welche Arbeitsweisen und Strukturen zukunftsfähig sind. Nicht zuletzt wird die Zukunft der Orchester in den Schulen und Musikschulen entschieden. Was ist dafür an den Hochschulen zu tun und zu leisten?
20.00 Uhr - Konzert des Hochschulsinfonieorchesters
Konzertsaal
Leitung: Oksana Lyniv
Programm:
Dmitri Schostakowitsch: Konzert für Klavier, Trompete und StreicherNr. 1 op. 35
Ludwig van Beethoven: 5. Sinfonie c-Moll op. 67
Die Dirigentin Oksana Lyniv gilt als eine der erfolgreichsten jungen Dirigentinnen. Nach ihrem Studium an der HfM Dresden trat sie eine internationale Karriere an, war zuletzt GMD an der Oper Graz, dirigiert regelmäßig an der Bayerischen Staatsoper und an der Staatsoper Berlin. In ihrer Heimat Ukraine gründete sie ein nationales Jugendorchester und das Festival MozART Lviv. Für die Konferenz und das Konzert mit dem HSO kommt sie an ihre Ausbildungsstätte zurück.
Samstag, 24. Oktober 2020
Das gesunde Orchester
9.00 Uhr Pecha Kucha - Vorstellung eigener Projekte
09.45-12.00 Uhr - Keynotes zur Musikergesundheit
9.45 Uhr Prof. Dr. med. Hans-Christian Jabusch, Professor für Musikermedizin, Institutsleiter, Institut für Musikermedizin (IMM), HfM Dresden
Musikermedizin an der Hochschule für Musik: Hilfe zur Selbsthilfe
10.15 Uhr Prof. Dr. med. Maria Schuppert, Leitung des Bereichs „Musik & Gesundheit“ / Musikermedizin, Hochschule für Musik Würzburg
Einen fruchtbaren Boden bereiten: Prävention und Gesundheitsförderung für angehende Orchestermusiker*innen durch musikphysiologische Hochschulkonzepte
10.45 Uhr INTERMEZZO: Fit für Musik
Dr. Stephan Berg, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Sportwissenschaft und Motologie – Philipps-Universität Marburg
Vom Pilotprojekt zum nachhaltigen Dauerangebot – integrierte Gesundheitsförderung am Beispiel des Sächsischen Landesjugendorchesters
11.15 Uhr Pause
11.30 Uhr Musizieren in den Zeiten von Corona
Ein Interview mit Frau Prof. Dr. med. Claudia Spahn, Leitung Freiburger Institut für Musikermedizin HfM Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg
12.00 Uhr - Abschlussdiskussion
Visionen der Ausbildung von Musiker*innen und ihre praktische Umsetzung
Diskutanten:
Frauke Roth, Intendantin, Dresdner Philharmonie
Gerald Mertens, Geschäftsführer, Deutsche Orchestervereinigung e.V.
Oksana Lyniv, Dirigentin Graz/Düsseldorf/Lviv
Dietmar Wiesner, Gründungsmitglied, Ensemble Modern
Prof. Milko Kersten, Präsident, Sächsischer Musikrat, Künstlerischer Leiter des Landesjugendorchesters Sachsen, Orchesterpädagoge am HSKD
Elisabeth Beckert, Studentin HfM Dresden
Moderation: Michael Ernst
13.30 Uhr - Verabschiedung
17.00 Uhr - Konzert
BallsportArena Dresden
Landesjugendorchester Sachsen
Leitung: Milko Kersten
Solist: Prof. Albrecht Winter, Violine
„Fernes Licht …“
Programm:
Torsten Rasch: Hagar in der Wüste (UA)
Peteris Vasks: Konzert für Violine und Streichorchester - "Fernes Licht"
Antonín Dvorák: Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88
Fernes Licht - Das LJO Sachsen als Botschafter des Freistaates Sachsen im 30. Jahr der Wiedervereinigung
Die meisten Menschen haben heute keinen Glauben, keine Liebe und keine Ideale mehr. Die geistige Dimension geht verloren. Ich will der Seele Nahrung geben. Das predige ich in meinen Werken. (Pēteris Vasks). „Fernes Licht“ steht exemplarisch für diesen philosophischen Kosmos.Vasks Gedanken sollen als Motto für das Herbstprojekt des LJO Sachsen stehen. Die Suche nach den Ursprüngen des abendländischen Glaubens ist Thema in Torsten Raschs Werk, welches er dem LJO schreiben wird.
Als Jugendsinfonieorchester dem klassischen Repertoire verpflichtet, schließt die Beschäftigung mit der 8. Sinfonie von Antonin Dovrak den Kreis. Alle drei Stücke bekennen sich zur Kultur ihrer Herkunftsländer und ihrer Epoche, weisen parallel den Weg in Neue Welten. Sie feiern die Neugier und die Hinwendung zu Neuen Welten und anderen Kontinenten.
Programm
Livestream
Ausgewählte Veranstaltungen können Sie live über Youtube verfolgen.
Folgende Livestreams sind geplant:
Diskussion: „Überwindung der Mutlosigkeit: Ideen zur Integration von Gegenwartsmusik ins Orchesterprogramm“
Freitag, 23.10.
14:30 - 15:30
Abschlussdiskussion
Samstag, 24.10.
12:00 - 12:30
Anmeldung
Die Anmeldefrist ist vorüber
Für die Teilnahme an der Konferenz berechnen wir eine Verpflegungspauschale von 75,00 € pro Person.
Studenten nehmen kostenlos an der Veranstaltung teil.
Die Anmeldefrist ist verlängert!
Bitte melden Sie sich bis zum 10.10.2020 verbindlich an. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Konferenzort
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
Wettiner Platz 13
01067 Dresden
Kontakt
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber
Erika Szabó
Koordinatorin Orchesterkonferenz
Wettiner Platz 13
01067 Dresden
Hausanschrift: Wettiner Platz 10, 4. OG, Zimmer 4.12
Tel.: +49 351 4923677
E-Mail: zukunftsorchester@hfmdd.de
Förderer


ReferentInnen und Podiumsgäste
Dr. Stephan Berg

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Sportwissenschaft und Motologie – Philipps-Universität Marburg
Stephan Berg studierte Diplom-Instrumentalpädagogik (Violine) in Frankfurt/Main. Anschließend absolvierte er den Masterstudiengang Motologie an der Universität Marburg und schloss dort 2020 seine Promotion ab. Aktuell ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Sportwissenschaft und Motologie mit Schwerpunkt Forschung. Seit 2014 erfolgte parallel die Entwicklung einer langfristigen Zusammenarbeit mit Landesjugendorchestern im Bereich der Musikergesundheit (Sachsen, Mecklenburg Vorpommern & Hessen). Erweitert wurde diese Tätigkeit mittlerweile im Rahmen einer Fortbildungsreihe an sächsischen Konservatorien und der zertifizierten Weiterbildung „gesundes orchester®“ an der Musikschulakademie Schloss Kapfenburg.
Statement
Die Zukunft von Orchestern ist für mich ein höchst spannendes Thema, da sowohl gesellschaftliche Entwicklungen als auch persönliche Faktoren hinsichtlich einer psychosozialen Gesundheit zusammenwirken. Die Frage, welche Rolle der Körper des einzelnen Musikers dabei zukünftig spielen wird, muss somit aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Indem die Konferenz das „gesunde Orchester“ in den Kontext von (Organisations-)Entwicklung und Lebendigkeit stellt, eröffnen sich meines Erachtens innovative Räume für Diskussionen und Erkenntnisse, denen ich gerne beiwohnen möchte.
www.uni-marburg.de/de/fb21/sportwissenschaft-motologie
www.saechsischer-musikrat.de/projekte/landesjugendorchester/ljo-sachsen/
www.schloss-kapfenburg.de/seite/bildung-gesundheit
Laura Berman

Intendantin, Staatsoper Hannover
Laura Berman ist US-Amerikanerin und begann ihre Laufbahn in Deutschland als stellvertretende Leiterin und Dramaturgin des Tanztheaters an den Städtischen Bühnen Münster und am Staatstheater Darmstadt. Sie arbeitete mit interdisziplinärem Schwerpunkt für die Wiener Festwochen, die Bayerische Staatsoper, die Festspiele in Schwetzingen und Berlin, das Düsseldorfer Schauspielhaus oder das Zürcher Ballett. Von 2001 bis 2006 war sie leitende Musikdramaturgin am Theater Freiburg, danach bis 2012 künstlerische Leiterin der Reihe „Kunst aus der Zeit“ der Bregenzer Festspiele. 2012 gründete sie eine Projektagentur und produzierte u.a. neue Opern von Ben Frost und Shara Worden. In der Spielzeit 2015/2016 trat Laura Berman die Stelle der Operndirektorin des Theater Basel an, bevor sie im Sommer 2019 Intendantin der Staatsoper Hannover wurde.
Statement
Schon seit Langem beschäftigt mich die Frage, wie das Orchester in den nächsten Jahrzehnten aussehen könnte. Die individuellen Bedürfnisse in unserer Gesellschaft wandeln sich, das Verhältnis des Menschen zu seiner alltäglichen Arbeit und mit ihr die Frage, was wir von ihr eigentlich erwarten. Dies gilt natürlich auch für Orchestermusiker*innen. Heute steht der Spezialist dem Generalisten von damals gegenüber. Lässt sich Orchester heute als holistisches System denken oder aber als offener, experimentierfreudiger Begegnungsraum für unendliche musikalische Vielfalt? Eine diverse Gesellschaft fordert ein diverses Konzert- und Opernprogramm. Das Nachdenken über ein Orchester der Zukunft ist faszinierend, herausfordernd und wesentlicher Teil meiner Arbeit als Intendantin der Staatsoper Hannover.
Prof. Lennart Dohms

Hochschule der Künste Bern
Lennart Dohms, geboren in Bonn, absolvierte seine musikalische Ausbildung, nach Studien der Theologie sowie Theater-Film und Fernsehwissenschaft in Köln, am Mozarteum Salzburg, dem CNSMD Paris und an der Hochschule für Musik Dresden. Künstlerisches Arbeiten bedeutet gesellschaftliches Handeln. Beides spielt sich für ihn in den Feldern und Zwischenräumen von musikalischer Leitung, Vermittlung, Lernen und Lehren, „community building“ und Performance Art ab.
Er leitete weltweit über 300 Erst- und Uraufführungen sowie zahlreiche Vermittlungsprojekte und Workshops. Als Gründungsmitglied des Dresdner Ensembles El Perro Andaluz unterstützt er u. a. Initiativen wie Klangnetz Dresden, den Verein für Freie Ensemble und Orchester in Deutschland (FREO) und das Kulturzentrum Zentralwerk Dresden. Er ist ständiger Gast des Nouvel Ensemble Contemporain (Neuchâtel) und des Ensemble Mosaik (Berlin).
2013 folgte der Ruf an die Hochschule der Künste Bern, wo er Studienprogramme für die Bereiche Neue Musik, Music in Context, Performance und Neue Musik in internationalen Kooperationen aufbaute.
Er ist Mitglied zahlreicher Jurys und wurde 2019 in die Sächsische Akademie der Künste aufgenommen.
Lennart Dohms lebt zwischen Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz
Prof. Dr. Michael Heinemann

Professor für Musikwissenschaft, Institut für Musikwissenschaft HfM Dresden
Prof. Bernhard Hentrich

Professor für Alte Musik, HfM Dresden
Bernhard Hentrich studierte Violoncello, Streichquartett und Gesang (Nebenfach) an den Musikhochschulen Dresden, Karlsruhe und der Schola Cantorum Basiliensis sowie Musikwissenschaft an der TU Dresden. Eine enge Zusammenarbeit verband ihn danach mit dem Tänzer Thomas Hartmann und dem Schauspieler Rolf Hoppe. Es folgten Solokonzerte u.a. in Adelaide, Buenos Aires, Porto und Pulsnitz. Der Gegenstand seiner Forschungen (u.a. Deutschen Historischen Instituts Rom) sowie deren praktischen Umsetzung in Lehre und Konzerten ist die vergangene Musik-Realität; Provenienzrecherchen zu den Dresdner Silbertrompeten und dem Instrumentarium der Sächsischen Hofkapelle. Vorträge u.a. in Bern, Bologna, New York und Salzburg.
Statement
Wir haben heute eigentlich paradiesische Zustände: Inzwischen sind nicht nur eine Vielzahl von Erstdrucken, Lehrbüchern, Traktaten online verfügbar, sondern auch immer mehr jahrhundertalte Handschriften der Komponisten. Dazu kommen kompetent digitalisierte Tonaufnahmen um 1900; hochauflösende Scans alter Fotografien; computertomografierte alte Instrumente… was brauchen wir mehr? Doch im Konzertsaal der Gegensatz: Die Spezialensembles überaltert und im täglichen Spielbetrieb moderner Orchester kaum Freiraum; quo vadis HIP?
Prof. Dr. Matthias Herrmann

Professor für Musikgeschichte, Institut für Musikwissenschaft, HfM Dresden
Matthias Herrmann, geboren 1955 im Erzgebirge, Mitglied des Dresdner Kreuzchores, Musikwissenschaftsstudium an der Universität Leipzig, Mitarbeiter der Sächsischen Landesbibliothek und der Kulturredaktion des Sächsischen Tageblattes in Dresden. Promotion und Habilitation an der Universität Leipzig. Seit 1993 Professor für Musikgeschichte am Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, zuvor wissenschaftlicher Oberassistent am Heinrich-Schütz-Archiv. Vorträge im In- und Ausland sowie zahlreiche Veröffentlichungen zur Musik des 15. bis 20. Jahrhunderts, speziell in Sachsen und Dresden. Herausgeber der Buchreihen „Sächsische Studien zur älteren Musikgeschichte“, „Dresdner Schriften zur Musik“ und „Schriften des Dresdner Kreuzchores“.
Statement
Um die Gegenwart zu gestalten und Visionen für die Zukunft zu entwickeln, sind Kenntnisse zur Vergangenheit vonnöten. Dass wir heute in Mitteldeutschland über eine so reiche Orchesterlandschaft verfügen, hängt mit der historisch gewachsenen Dichte höfischer und bürgerlicher Ensembles zusammen. Von daher sind institutionelle, strukturelle und besetzungsspezifische Besonderheiten in Beziehung zu setzen zu Erfordernissen und Bedürfnissen der gegenwärtigen und zukünftigen Orchesterkultur. Dabei sollte ein Gesichtspunkt nicht verdrängt werden: Während bis ins 19. Jahrhundert auch im instrumentalen Bereich vorwiegend zeitgenössische Musik zur Aufführung kam, begann sich seitdem das Repertoire verstärkt an vergangenen Zeiten zu orientieren. Wohl kaum eine Option an die Zukunft!
www.hfmdd.de/personenverzeichnis/person/22-prof-dr-phil-habil-matthias-herrmann/
Prof. Dr. Jörn Peter Hiekel

Professor für Musikwissenschaft, Leiter des Instituts für Neue Musik an der HfM Dresden, Dozent für Musikästhetik an der Zürcher Hochschule der Künste, stellv. Leiter der Musiksektion der Sächsischen Akademie der Künste
Jörn Peter Hiekel ist Professor für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Dresden und Leiter des Instituts für Neue Musik, außerdem Dozent für Musikästhetik an der Zürcher Hochschule der Künste. Überdies ist er stellvertretender Leiter der Musiksektion der Sächsischen Akademie der Künste sowie Autor und Herausgeber einiger Bücher zur Musik des 20./21. Jahrhunderts, zuletzt Bernd Alois Zimmerman und seine Zeit (Laaber Verlag 2019). 2014 erhielt er den Sächsischen Lehrpreis, 2019 den Happy-New-Ears-Preis für Musikpublizistik der Bayerischen Akademie der Künste, des Bayerischen Rundfunks sowie der Hans- und Gertrud-Zender-Stiftung.
Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann

Professor für Historische Musikwissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Wolfgang Hirschmann, geboren 1960, Studium der Musikwissenschaft, Neueren deutschen Literaturgeschichte und Theaterwissenschaft in Erlangen, Promotion 1985, Habilitation 1999, seit 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Historische Musikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Editionsleiter der Telemann-Auswahlausgabe und zusammen mit Prof. Dr. Donald Burrows Editionsleiter der Hallischen Händel-Ausgabe, seit Dezember 2007 Präsident der Mitteldeutschen Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V., seit 2009 Präsident der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V., Internationale Vereinigung. DFG-geförderte Forschungsprojekte zu Johann Mattheson und zur Händel-Rezeption im 20. Jahrhundert, Mitglied der Direktorien des Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) und des Interdisziplinären Zentrums für Pietismusforschung (IZP) an der Universität Halle, Mitglied der Strukturbezogenen Kommission Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaft der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
Prof. Christian Höppner

Generalsekretär des Deutschen Musikrates
Christian Höppner ist Generalsekretär des Deutschen Musikrates und Kulturratspräsident a.D. In den 16 Jahren seiner Vorstandsarbeit beim Deutschen Kulturrat, davon zehn Jahre als Vizepräsident und mit satzungsbedingt zulässigen zwei Amtsperioden als Präsident, engagierte er sich zehn Jahre im Rundfunkrat der Deutschen Welle und 15 Jahre als Vorsitzender des Medienbeirates von RTL. Seit 1986 unterrichtet er Violoncello an der Universität der Künste Berlin. 2016 erhielt er für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Statement
„Die Orchesterlandschaft bildet im Sinne der völkerrechtlich verbindlichen UNESCO-Konvention Kulturelle Vielfalt das Fundament unseres kulturellen Lebens. Die von über 140 Staaten und von der EU ratifizierte Konvention zum Schutz und Förderung der Kulturellen Vielfalt mit ihren drei Grundsäulen, Kulturelles Erbe, zeitgenössische Ausdrucksformen und die Kulturen anderer Herkunftsländer, bilden die Orchester in vorbildlicher Weise ab. Die Perspektiven für diesen Herzschlag gesellschaftlichen Zusammenlebens weiter zu entwickeln ist eine spannende und notwendige Aufgabe."
Prof. Dr. med. Hans-Christian Jabusch

Professor für Musikermedizin, Institutsleiter, Institut für Musikermedizin (IMM), HfM Dresden
Hans-Christian Jabusch ist Leiter des Instituts für Musikermedizin (IMM) an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Neben der klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit am IMM leitet er dort das Kursprogramm zur Musikergesundheit. Er studierte Klavier (Klasse Prof. Norman Shetler) und Medizin. Nach klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeit in der Inneren Medizin (Uniklinik Regensburg) sowie in der Musikphysiologie und Musikermedizin (Hochschule für Musik und Theater Hannover) habilitierte er in der systematischen Musikwissenschaft. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin und war von 2017 bis 2019 deren Vizepräsident.
Statement
Das Spiel im Orchester ist mit physischen und psychosozialen Herausforderungen verbunden und bewegt sich mitunter an den Grenzen des menschlichen Leistungsvermögens. Werden diese Grenzen überschritten, können körperliche und seelische Gesundheitsstörungen auftreten. Ziel der Musikphysiologie und Musikermedizin ist es daher, bereits bei der Vorbereitung der Instrumentalstudierenden auf den Beruf des/der OrchestermusikerIn wie auch bei der Betreuung der Berufsorchester und Ensembles den MusikerInnen Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, die ihnen über die gesamte Laufbahn hinweg ein gesundes Musizieren und die ungestörte Entfaltung ihrer Talente ermöglichen.
www.hfmdd.de/hochschule/institute-einrichtungen/institut-fuer-musikermedizin/
Prof. Milko Kersten

Präsident des Sächsischen Musikrates, Künstlerischer Leiter des Landesjugendorchesters Sachsen, Orchesterpädagoge am HSKD
Milko Kersten ist Orchesterpädagoge am Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden (HSKD), Professor für Ensemblearbeit an der Hochschule für Musik Dresden, freischaffender Dirigent und Präsident des Sächsischen Musikrats. Er war Mitglied des Dresdner Kreuzchores und studierte an der Hochschule für Musik Dresden Dirigieren, Chorleitung und Klavier. Seit zehn Jahren leitet er den Dirigierkurs des Bundesverbands Deutscher Liebhaberorchester (BDLO) und war 2019 in gleicher Funktion auch für die ESTA an der Musikakademie Kassel tätig. Als angesehener Juror agiert er bei verschiedenen Wettbewerben. Im Herbst 2010 übernahm Milko Kersten die Leitung des Ensembles Chorus 116. Er ist Mitglied des Hochschulrates der HfM Dresden und seit 2020 des Fachbeirates Musik und Darstellende Kunst der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Statement
Seit vielen Jahren als Orchesterpädagoge am HSKD und freischaffender Dirigent tätig, habe ich mich der Herausbildung vor allem eines gebildeten, dem Neuen wie dem kulturellen Erbe gegenüber aufgeschlossenen Publikum verschrieben. Immer wieder gilt es, die Türen zu öffnen für das Interesse an aller Art sinfonischer Literatur und dem Live-Erlebnis Konzert, in welcher Form auch immer. Dabei entsteht bei einem Teil der SchülerInnen, besonders im Förderprofil Landesjugendorchester des SMR, das Interesse, sich dem beruflich zu widmen. Diese Talente zu fördern und ihnen mit Überzeugung eine solche Ausbildung überhaupt zu empfehlen, benötigt die Vision "Zukunftsorchester".
www.saechsischer-musikrat.de
www.saechsischer-musikrat.de/projekte/landesjugendorchester/ljo-sachsen/
Prof. Dr. Stefan Keym

Professor für Musikwissenschaft, Universität Leipzig
Stefan Keym studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Geschichte in Mainz, Paris (Sorbonne) und Halle. Promotion an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg über Messiaens Oper Saint François d’Assise. Habilitation über deutsch-polnischen Symphonie-Kulturtransfer im 19. Jh. an der Universität Leipzig. Dort wissenschaftlicher Assistent und Leiter des DFG-Projekts „Leipzig und die Internationalisierung der Symphonik 1835-1914“. Gastprofessuren u.a. an den Universitäten Berlin (Humboldt) und Zürich. 2016-2019 Professor an der Université Toulouse Jean Jaurès, seit 2019 an der Universität Leipzig und Direktor des Instituts für Musikwissenschaft.
Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Symphonie und Sonate im 18.-20. Jh.; kulturelle Transfers und Identitäten; Repertoireforschung
Statement
Die Rolle Leipzigs bei der Entstehung des bürgerlichen Symphoniekonzerts und der Kanonisierung der Wiener klassischen Instrumentalmusik ist ein ebenso faszinierendes wie überraschendes Phänomen, dessen Hintergründe immer noch zu wenig bekannt sind. Soziale, ästhetische, kommerzielle und identitätsstiftende Faktoren trugen bei zu diesem Transferprozess, in dem sich ab etwa 1800 grundlegende Strukturen entwickelten, die den Orchesterkonzertbetrieb bis heute prägen.
www.uni-leipzig.de/personenprofil/mitarbeiter/prof-dr-stefan-keym/
Dr. Karen Kopp

Dramaturgin, MDR Sinfonieorchester
Karen Kopp, Studium der Musikwissenschaft in Bonn, Abschluss 1989, anschließend fünf Jahre Dramaturgin beim dortigen Orchester der Beethovenhalle; Wechsel zu ECM Records, dann zu SONY Classical in New York (A&R); Planung und Produktionsleitung der Konzerte der Hannover EXPO 2000 GmbH, von 2001 bis 2005 eigene Künstler- und PR-Agentur, Schwerpunkt Neue Musik, 2005 bis 2013 Chefdramaturgin der Dresdner Philharmonie, seit 2014 beim MDR Sinfonieorchester, zunächst als Orchestermanagerin, seit 2020 als Dramaturgin wieder mit Fokus auf Programmplanung.
Statement
Seit Beginn meiner beruflichen Laufbahn Ende der 80er Jahre beim Orchester der Beethovenhalle in Bonn beschäftige ich mich mit der Frage nach der Aktualität des Wesens „Orchester“. Zunächst ging es primär um Fragen des Repertoires und der Programmplanung. Später kam vermehrt der Aspekt der Vermittlung von (zeitgenössischer) Musik hinzu, und die Frage, ob und wie sich Orchester als Institution zukunftsfähig aufstellen können. Die Fragilität des Konzertbetriebes, die durch die COVID-Pandemie hervorgerufen wurde, macht die Diskussion noch dringlicher, und die Weichen für eine Zukunft können meines Erachtens nur im Zusammenspiel von Ausbildung und Praxis erfolgen. Deshalb muss der Austausch stattfinden – und ich bin gespannt, ob und welche Impulse von Seiten derjenigen gegeben werden, deren Zukunft ja im Orchester liegen soll.
www.mdr.de/konzerte/sinfonieorchester/index.html
Prof. Elmar Lampson

Präsident, Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Elmar Lampson, 1952 geboren, studierte Komposition und Violine an den Musikhochschulen in Hannover und Würzburg. Nach freiberuflichen Jahren als Komponist und Dirigent und einer intensiven Zeit als Professor für Phänomenologie der Musik und Dekan der Fakultät für das „Studium fundamentale“ an der Universität Witten Herdecke wurde er 2004 als Präsident an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg berufen. Er wurde in Hamburg mit dem Dr.-Günther-Buch-Preis für Kulturwissenschaften ausgezeichnet, ist Mitglied in der Freien Akademie der Künste Hamburg, und Ehrenprofessor für Komposition am Shanghai Conservatory of Music.
Statement:
Seit drei Jahren führen wir an der HfMT-Hamburg ein aus Bundesmitteln finanziertes Stipendiaten-Projekt mit dem Titel „Zukunft der Orchesterkultur“ durch. Es ist ein Kooperationsprojekt mit den Symphonikern Hamburg, dem Shanghai Conservatory of Music, dem Shanghai Symphony Orchestra, dem San Francisco Conservatory of Music und dem Berkeley Symphony Orchestra. Wir gehen von der These aus, dass für die Weiterentwicklung der Orchesterkultur eine enge Zusammenarbeit zwischen Orchestern und Musikhochschulen wichtig ist. Von der Konferenz „Zukunftsorchester“ in Dresden erhoffe ich mir Anregungen für dieses Projekt.
Oksana Lyniv

Dirigentin Graz/Düsseldorf/Lviv
Oksana Lyniv, geboren in Brody/Ukraine, studierte Dirigieren u.a. bei Prof. Ekkehard Klemm an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Von 2008 bis 2013 war sie stellvertretende Chefdirigentin am Akademischen Nationaltheater Odessa. Als Dirigentin leitete sie u.a. Opernaufführungen an der Estnischen Nationaloper und der Oper Bonn. Von 2013 bis 2017 war sie an der Bayerischen Staatsoper als Assistentin des Generalmusikdirektors Kirill Petrenko engagiert. Hier dirigierte sie u.a. La clemenza di Tito, Ariadne auf Naxos, Greek und Lady Macbeth von Mzensk. 2015 debütierte sie an der Kungliga Operan in Stockholm mit Der Nussknacker, es folgten weitere Debüts u.a. am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (Der fliegende Holländer). Von September 2017 bis August 2020 war Sie Chefdirigentin der Oper Graz und des Grazer Philharmonischen Orchesters, wo sie mit großem Erfolg zahlreiche Produktionen dirigierte (u.a. Tchaikovskys Eugen Onegin, Strauss‘ Salome, Verdis Don Carlo, Rossinis Il Viaggio a Reims) und ein breites symphonisches Repertoire präsentierte. In der Saison 2019/20 kehrte sie u.a. mit großem Erfolg mit einer NP von Bartóks Herzog Blaubarts Burg & Konzert für Orchester an die Bayerische Staatsoper München zurück und gab mit Cherubinis Médée ihr erfolgreiches Debut an der Staatsoper unter den Linden Berlin. Oksana Lyniv ist des weiteren Künstlerischer Direktor des von ihr mitbegründeten internationalen Festivals Lviv MozArt im ukrainischen Lviv/Lemberg und des Ukrainischen Jugendsymphonieorchesters.
Gerald Mertens

Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung e.V.
Gerald Mertens ist Rechtsanwalt ist seit 1990 bei der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) tätig. Zuerst als juristischer Mitarbeiter und seit 2001 als Geschäftsführer. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Orchester-Stiftung, Vorstandsvorsitzender des Netzwerk Junge Ohren (NJO) sowie Mitglied im Aufsichtsgremium der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL). Er ist Autor des Buches „Orchestermanagement“ (2. Aufl. 2019) und leitender Redakteur der Zeitschrift „das Orchester“.
Statement
Ich bin bei der Konferenz Zukunft(s)Orchester dabei, da die Entwicklungen der letzten 30 Jahre seit der Wiedervereinigung zeigen, mit welcher unterschiedlichen Dynamik Orchester neue Wege beschreiten. Der Diskurs hierüber ist immer wieder Anlass, neue Ideen aufzunehmen und weiterzuentwickeln, auch vor dem Hintergrund von Metatrends wie Globalisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit; aber auch Fragen gesellschaftlicher Relevanz und kultureller Vermittlung sind immer wieder neu zu beantworten.
Prof. Dr. Stefan Prins

Professor für Komposition, Leiter "Hybrid Music Lab", HfM Dresden
Stefan Prins, geboren 1979 in Kortrijk/Belgien studierte nach einem Abschluss als Ingenieur Klavier und Komposition am Königlich Flämischen Konservatorium Antwerpen, elektronische Musik am Königlichen Konservatorium in Brüssel und Sonologie am Königlichen Konservatorium Den Haag. 2017 wurde er im Fach Komposition bei Chaya Czernowin und Hans Tutschku an der Harvard University promoviert. Er erhielt zahlreiche renommierte internationale Auszeichnungen wie den Berliner Kunstpreis für Musik, den Kranichsteiner Musikpreis für Komposition und den ISCM Young Composers Award. Seine Musik ist maßgeblich von aktuellen Technologien und interdisziplinären Ansätzen geprägt. Prins ist künstlerischer Ko-Leiter des Nadar Ensembles und musiziert in der echtzeitmusikszene. Er ist Professor für Komposition und Direktor des “Hybrid Music Lab” an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
www.stefanprins.be
www.hfmdd.de/hochschule/institute-einrichtungen/hybrid-music-lab/
Frauke Roth

Intendantin, Dresdner Philharmonie
Frauke Roth, geboren in Hamburg, studierte Querflöte in Freiburg und London. Ab 1998 managt sie das Ensemble Oriol Berlin, fusioniert es mit dem Potsdamer Persius Ensemble und formt daraus ein gefragtes Kammerorchester (Kammerakademie Potsdam). 2015 wird sie Intendantin der Dresdner Philharmonie. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es ihr, den Dresdner Stadtrat von ihren Visionen für die Bespielung des neuen Konzertsaals im Kulturpalast zu überzeugen. Unter ihrer Leitung ist die Dresdner Philharmonie seit der Eröffnung des Saales 2017 neben ihrem eigenen Programm auch für die Fremdvermietung des Konzertsaales verantwortlich.
Mit großem Engagement erweitert und profiliert sie sowohl das Konzertangebot der Dresdner Philharmonie und der Philharmonischen Chöre als auch kleinere Formate. Seit ihrem Amtsantritt steigen die Besuchszahlen der Dresdner Philharmonie deutlich.
Statement
Wir erleben gerade intensiv, wie wichtig und gleichzeitig wie gefährdet Orchester in unserer Gesellschaft sind. Nicht nur, aber auch vor diesem Hintergrund brauchen wir ein Nachdenken darüber, woher unsere Orchester kommen und vor allem, wie und mit welchem Anspruch es sie auch in Zukunft geben kann. Und ganz unabhängig davon: Die Dresdner Philharmonie wird in diesem Jahr 150 Jahre alt - schon seit einigen Jahren beschäftigen wir uns an meinem Haus mit dem Zusammenhang von Tradition und Vision. Was hat uns geprägt? Wohin wollen wir? Das möchte ich gern mit KollegInnen, Studierenden und anderen Interessierten diskutieren.
Carena Schlewitt

Intendantin, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste
Carena Schlewitt, geboren 1961 in Leipzig, ist Dramaturgin, Kuratorin und Theaterleiterin. Schlewitt studierte Theaterwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin und arbeitete 1985 bis 1993 an der Akademie der Künste in Ost-Berlin, anschließend bis 1999 am Podewil sowie beim Festival Theater der Welt 1999 in Berlin. 1999 bis 2003 war sie Dramaturgin und stellvertretende künstlerische Leiterin am Forum Freies Theater (FFT) Düsseldorf, 2003 bis 2008 Theaterkuratorin und stellvertretende künstlerische Leiterin des HAU Berlin. 2008 übernahm sie die künstlerische Leitung der Kaserne Basel und gründete 2012 das internationale Theaterfestival Basel neu. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist sie Intendantin von Hellerau – Europäische Zentrum der Künste in Dresden.
Statement
Da ich keine Musikspezialistin bin, interessiert mich das Thema Zukunft(s)Orchester aus einer eher gesellschaftlichen Perspektive: Orchester bilden eine Gemeinschaft, die musikalisch zusammenspielt. Welche zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Beziehungen spielen eine Rolle in der gemeinsamen künstlerischen Umsetzung von Musikwerken? Inwieweit wird das Verhältnis zum Publikum, zu den Zuhörer*innen in unserer Zeit neu definiert? Was sind neue Formate gemeinschaftlichen Musizierens – sei es in Form von kleineren Ensembles, cross over Formaten oder auch Orchestern?
Prof. Andreas Schulz

Direktor des Gewandhauses zu Leipzig
Andreas Schulz studierte in Hamburg Musik- und Literaturwissenschaft. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit beim Schleswig-Holstein Musik Festival und der Orchesterakademie auf Schloss Salzau übernahm er 1995 die Geschäftsführung der Glocke Veranstaltungs-GmbH Bremen. Im Jahr 1998 wurde er zum Direktor des Gewandhauses zu Leipzig ernannt. Seit 2001 lehrt er als Honorarprofessor an der Hochschule Bremen für das Fachgebiet Musik- und Kulturmanagement. Seit 2007 ist er Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Marketing und Unternehmensführung mit Sitz in Leipzig. Andreas Schulz ist Mitinitiator der Deutschen Konzerthauskonferenz und Gründungsinitiator verschiedener Netzwerke für Marketing und Medien ausgewählter Konzerthäuser und Festivals. Darüber hinaus ist er einer der Gründer von „The Management Symphony“ und Mitstifter der Orchesterstiftung der Deutschen Wirtschaft. Neben seiner Jurytätigkeit bei verschiedenen Wettbewerben ist er in mehreren Stiftungen tätig. Von 2012-2017 war Andreas Schulz einer der 24 ehrenamtlichen Senatoren des Sächsischen Kultursenats.
Statement
Die Gründung des Dresdner Instituts für Ensemble- und Orchesterentwicklung auf Initiative von Prof. Ekkehard Klemm finde ich großartig. Den Gedanken einer intensiven nationalen und internationalen Vernetzung von Hochschulen und Orchestern befürworte ich sehr. Aus meiner Sicht muss der Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben intensiver begleitet werden. An manchen Hochschulen findet sich bereits eine vorbildliche, praxisorientierte Förderung, auch begleiten viele Orchester den Übergang in die Praxis mit eigenen Orchesterakademien. Dies sind alles wichtige Schritte, aber auf Dauer sind Einzelwege keine Lösung. Die Zukunft liegt in einer breiten Vernetzung. Neue Themen, wie beispielsweise Musikermedizin, Musikvermittlung oder Kommunikation gehören in den Fokus. Diese Konferenz präsentiert einen spannenden Themenkatalog, auf den sich alle TeilnehmerInnen freuen können.
Prof. Dr. med. Maria Schuppert

Leitung des Bereichs „Musik & Gesundheit“ / Musikermedizin, Hochschule für Musik Würzburg
Maria Schuppert studierte Medizin in Würzburg, Hannover und San Francisco, begleitet von intensiven musikalischen Aktivitäten. Seit 1993 befasst sie sich mit der Prävention, Diagnostik und Therapie musizierbezogenen Belastungen und Erkrankungen. Seit 2014 leitet sie den Bereich Musik & Gesundheit an der Hochschule für Musik Würzburg und lehrt zudem an der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift „Musikphysiologie und Musikermedizin“, hat zahlreiche Fachartikel und Buchbeiträge publiziert und war Gründungsmitglied sowie von 2011-2017 Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin (www.dgfmm.org).
Statement
Zukunft(s)Orchester bedeutet für mich auch die Weiterentwicklung gesundheitlicher Präventionskonzepte für OrchestermusikerInnen. Die körperlichen und psychischen Beanspruchungen im Kontext professionellen Musizierens sowie die Spezifika des „Arbeitsplatz Orchester“ erfordern eine bereits in der musikalischen Ausbildung ansetzende Gesundheitsvorsorge. Mit Studienbeginn muss diese intensiviert und breit interpretiert werden. Das Musikstudium ist die entscheidende Phase für die klinisch-wissenschaftlich basierte, eng praxisorientierte Musikphysiologie mit ihren zahlreichen Schnittstellen und multidisziplinären Ansätzen aus Medizin, Psychologie, Pädagogik, Trainings- und Neurowissenschaften.
Prof. Manos Tsangaris

Komponist, Kurator HfM Dresden, Direktor der Sektion Musik der Akademie der Künste Berlin, Künstlerischer Leiter der Münchener Biennale für neues Musiktheater (gemeinsam mit Daniel Ott), Kurator Klang des Kolumba Kunstmuseums Köln
Manos Tsangaris, geboren 1956, ist Komponist, Trommler und Installationskünstler. Seine Musiktheaterwerke werden international aufgeführt. 2009 wurde er zum Professor für Komposition an die Hochschule für Musik in Dresden berufen und zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin gewählt, seit 2012 ist er dort Direktor der Sektion Musik. 2010 wurde er Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und 2017 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seit 2016 leitet er (gemeinsam mit Daniel Ott) die Münchener Biennale für neues Musiktheater. Manos Tsangaris hat immer wieder innerhalb unterschiedlicher künstlerischer Formate die Bedingungen der Aufführung zum wesentlichen Gegenstand von Komposition gemacht.
Statement
Weil ich den Zusammenhang von Aisthesis und Polis für zwingend gegeben halte.
www.tsangaris.de
www.adk.de/
https://muenchener-biennale.de/
www.kolumba.de/
Sofia von Freydorf

Akademistin der Sächsischen Staatskapelle Dresden
Sofia von Freydorf, gebürtige Bonnerin, studierte an der HfM Dresden bei Ramon Jaffé. Während Ihres Studiums war sie Mitlgied im European Union Youth Orchestra, sowie im Gustav Mahler Jugendorchester. Nach dem Studium wurde sie Mitglied der Kurt Masur Akademie der Dresdner Philharmonie und ist momentan Akademistin der Sächsischen Staatskapelle. Neben dem Orchesterspiel widmet sie sich der Kammermusik und ein besonderes Interesse gilt auch der zeitgenössischen Musik. Im Rahmen des Studiums hatte sie die Möglichkeit mit Größen wie Sofia Gubaidulina, Helmut Lachenmann und Marc André zusammen zu arbeiten.
www.viviendomusic.com/de/kuenstler/kuenstlerbeschreibung/sofiavonfreydorf.html
Dietmar Wiesner

Gründungsmitglied, Ensemble Modern Frankfurt
Dietmar Wiesner lebt und arbeitet in Frankfurt. Als Mitbegründer und Flötist des Ensemble Modern arbeitet er mit den wichtigsten Komponist*innen seiner Zeit zusammen. Auftritte als Solist u.a. mit dem SWR Sinfonieorchester sowie dem Scottish BBC Orchestra Glasgow. 2010 erschien seine Porträt-CD „Ghibli“. Regelmäßige Arbeiten als Komponist für Musiktheaterproduktionen u.a an der Comédie Francaise, Paris und dem Deutschen Schauspielhaus, Hamburg. Komponist und Regisseur für Radiohörstücke. Die Produktionen „Denotation Babel“ und „Bunyah“ wurden mit dem Prix Italia ausgezeichnet. Dozent an der Frankfurter Musikhochschule. Künstlerischer Leiter der Education-Projekte „lautstark“ beim Festival Klangspuren, „Zukunft@Bphil“ der Berliner Philharmoniker und dem Tokio Wondersite Festival.
Statement
Aus meiner Erfahrung als Gründungsmitglied beim Aufbau des Ensemble Modern, als auch aus meiner Erfahrung beim Aufbau und Durchführung der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA), interessieren mich besonders folgende Fragestellungen:
Wie hat sich die Musiklandschaft in den letzten Jahrzehnten verändert? (Stichworte: Internationale Festivals, standardisierte Spieltechniken, Vermittlungsmodelle, Management)
Welchen Einfluss haben Selbstbestimmungsmodelle auf die Orchester? (Stichworte: Berliner Philharmoniker, Junge deutsche Philharmonie)
Was bedeutet die Vielzahl an freischaffenden Musikern und eine damit einhergehende Vielzahl von Neugründungen kleiner Ensembles - vor allen Dingen Spezialensembles - für die Orchester ?
Wie ist es um das Verhältnis Komponist*innen Orchester bestellt?
www.ensemble-modern.com/de/ueber-uns/mitglieder/dietmar-wiesner#m-20