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Zentrum für Musiktheorie

Das 2007 gegründete Zentrum für Musiktheorie versteht sich als Sammelpunkt und Dach für alle musiktheoretischen Aktivitäten außerhalb des Lehrbetriebs der Hochschule für Musik Dresden. Es soll dazu dienen, das Profil eines sich in den letzten Jahren stark wandelnden Faches inner- und außerhalb der Hochschule zu schärfen.


Aktuell

Gastvorträge, Workshops, interdisziplinäre Projekte

Atelier Musiktheorie

13.05.2025, Dienstag 18:00 Uhr
Hochschule für Musik Dresden, Raum W 4.07, Wettiner Platz 13, 01067 Dresden

Das Zentrum für Musiktheorie begrüßt Sie ganz herzlich zum »Atelier Musiktheorie«
Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen führen eigene Stilkopien und Studien auf und ermöglichen Einblicke in die theoretische und künstlerische Auseinandersetzung mit musikalischen Werken, Stilen und Kompositionstechniken.

 

Loops, Kanons, soggetti cavati

16.06.25 Montag 11:30 - 15:30
Hochschule für Musik Dresden, Raum W 4.07, Wettiner Platz 13, 01067 Dresden

Latenter Kontrapunkt in der Klavier- und Kammermusik des 19. Jahrhunderts
Meisterkurs Musiktheorie mit Prof. Dr. Ariane Jeßulat (Berlin)

Während einschlägige romantische Kontrapunktlehren wie der Contra-punkt von Heinrich Bellermann den Ursprung strengen kontra-punktischen Satzes in vokaler Komposition sehen, geht es in diesem Kurs darum, das Weiterleben des contrapunctus artificiosus – wie ihn z. B. Angelo Berardi im 17. Jahrhundert lehrt – im instrumentalen Idiom des 19. Jahrhunderts nachzuweisen. Dies kann allerdings durch Transformationen von Rhythmus, Register und Klangfarbe so versteckt sein, dass von soggetti cavati gesprochen werden muss. Vor allem an Beispielen von Johannes Brahms wird gezeigt, wie kontrapunktische Phänomene, die in der Regel als „abstrakt“ verstanden oder mit dem „Spätstil“ (auch im Sinne von von „zu spät sein“) belegt werden, ein formelhaftes Komponieren des frühen Barock zum Teil ganz explizit aufgreifen und gleichzeitig reihenbasiertes Komponieren im 20. Jahrhundert vorbereiten. Instrumentation und Registrierung sind dabei keine weichen Parameter, sondern für die Struktur wesentlich. Ein Rückbezug auf die Kontrapunktlehren des 19. Jahrhunderts lässt schließlich die Hypothese zu, dass der dort vorherrschende Begriff von Strenge mehr von dieser romantischen Kombinatorik herrührt als von der Musik des frühen Barock.

Anmeldung erbeten: robert.rabenalt@mailbox.hfmdd.de

Eintritt frei

 

 

Ariane Jeßulat, geb. 1968, studierte Schulmusik und Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin und arbeitete anschließend als Dozentin für Musiktheorie am musikwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität Berlin. Von 2004 bis 2015 war sie Professorin für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Würzburg. Seit 2015 ist sie Professorin für Musiktheorie an der UdK Berlin. Sie wurde 1999 an der UdK Berlin promoviert und 2011 an der Humboldt-Universität Berlin habilitiert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Musik des 19. Jahrhunderts, historische Improvisation vom 16.– 18. Jahrhundert und experimentelle Musik nach 1950. Sie arbeitete von 2015 bis 2021 im Redaktionsteam der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (ZGMTH) und ist aktuell Mitarbeiterin im Redaktionsteam der französischen Zeitschrift Musurgia. Seit 2020 ist sie PI im DFG-Graduiertenkolleg 2638 Normativität, Kritik, Wandel an der Freien Universität Berlin und leitet seit 2021 ein Teilprojekt im DFG-Sonderforschungsbereich 1512 Intervenierende Künste. Seit 1989 arbeitet sie als Performerin und Komponistin im von Dieter Schnebel gegründeten Ensemble für zeitgenössische und experimentelle Musik die maulwerker und leitet seit 2007 Vokalensembles für polyphone Improvisation im Stil der Renaissance und des frühen Barock.

Insights: Zwischen den Zeilen

Interdisziplinäre Vortragsreihe des Zentrums für Musiktheorie

 

Die Vortragsreihe »Insights : Zwischen den Zeilen« gibt Einblicke in das facettenreiche Gebiet der Musiktheorie. Die hier eingeladenen Gäste untersuchen in Kernbereichen der Musiktheorie und angrenzenden Disziplinen Musik und ihre Regeln, Wirkungen, Besonderheiten und Geheimnisse, die sich nicht selten auch „zwischen den Zeilen“ verbergen. In Vorträgen, Forschungsberichten und Präsentationen erfahren wir, was sie entdeckt haben und wie Erkenntnisse musikalisch-praktisch umgesetzt oder in der Lehre vermittelt werden können.

 

Intertextualität als Werkzeug in Analyse, Satztechnik und Performance

16.06.25 Montag 18:00
Hochschule für Musik Dresden, Raum W 4.07 , Wettiner Platz 13 , 01067 Dresden

Vortrag von Prof. Dr. Ariane Jessulat (Berlin) in der interdisziplinären Vortragsreihe »Insights : Zwischen den Zeilen«

Die Musik des 19. Jahrhunderts wird meist unter dem Aspekt der Originalität bewertet: Gerade, was nach Beethoven komponiert wurde, war dem ständigen Urteil minderer Originalität ausgesetzt. So ist es auch kein Zufall, dass die musikwissenschaftliche Intertextualitätsforschung in ihren späten Anfängen, nämlich erst in den 1990er Jahren, diese defensive Haltung aufgegriffen und Intertextualität in der Komposition, also deutliche Bezüge auf ältere Kompositionen, als Spielart von Einflussangst gedeutet hat.

Dabei wird übersehen, dass die kreative Auseinandersetzung mit der Musik anderer höchst vielfältige Ziele und Wirkungen haben kann, und auch im 19. Jahrhundert vermutlich viel weniger unbewusst unterlief als durchaus konzeptuell eingesetzt wurde. Die Musik von Fanny und Felix Mendelssohn, Robert Schumann und Edvard Grieg, aber auch von Johannes Brahms und Stephen Heller ist für ihre intertextuellen Qualitäten bekannt. Der Vortrag konzentriert sich auf intertextuelle Echos zwischen kürzeren Charakterstücken oder kammermusikalischen Werken auf der einen Seite und großen sinfonischen oder sonatenhaften Formen auf der anderen Seite.

Eintritt frei



Gehörbildung mit Orlando

Jetzt kostenfrei verfügbar!

Die Erprobung und Erforschung neuer Unterrichtsmethoden gehört zur Kernaufgabe des Zentrums für Musiktheorie. Das multimediale Gehörbildungsprogramm „Orlando“ gilt als erster Versuch dieser Art und steht Hochschulangehörigen zur freien Verfügung. Orlando ist ein multimediales, interaktives Gehörbildungsprogramm, das dazu dient, Musiken aus unterschiedlichen Epochen, Gattungen und Stilen durch das Hören besser zu verstehen. Sie können jetzt mit Orlando bequem zu Hause in Ihrem eigenen Tempo Ihre Hörfähigkeiten verbessern.
 

Durch die an der Hochschule für Musik Dresden seit 2009 von Professor John Leigh und seinem Team entwickelte Gehörbildungssoftware Orlando können Musikstudierende vorerst kostenfrei von zu Hause in professioneller Begleitung üben…

Das Programm ist nun bis auf Weiteres ohne Anmeldung und kostenlos für alle Interessierten verfügbar.

 


Aufnahmeprüfung

Vorbereitungskurse

Das Zentrum für Musiktheorie bietet Vorbereitungskurse zur Aufnahmeprüfung in Musiktheorie/Gehörbildung (Nebenfach) an der HfMDD an:

 

Probeklausuren

Für eine große Zahl Studiengänge ist Musiktheorie und Gehörbildung ein Teil der Aufnahmeprüfungen. Die Probeklausuren für Ihren Studiengang finden Sie auf der Seite mit den Aufnahmebedingungen für Ihr jeweiliges Instrument, sowie hier als Übersicht:

 

Musiktheorie/Gehörbildung:

Schriftlicher Test mit den Anteilen Musiktheorie (ca. 30 Min.) und Gehörbildung (ca. 30 Min.) zum Nachweis folgender Fähigkeiten: 

  • Grundkenntnisse der Allgemeinen Musiklehre (Tonarten, Tonleitern, Intervalle, Dreiklänge, vierstimmige Akkorde und Umkehrungen),
  • Anwendung von Grundkenntnissen der Allgemeinen Musiklehre und Harmonielehre (Analysieren und Schreiben einfacher Schlusswendungen und von Grundlagen des Generalbasses),
  • hörendes Erfassen von Intervallen, Tonleitern, Dreiklängen, vierstimmigen Akkorden, Umkehrungen, Melodien, Rhythmen, Instrumenten

Die schriftlichen Tests Musiktheorie und Gehörbildung finden in der Regel mehrfach täglich statt. Bitte die aktuellen Aushänge und Hinweise der Hauptfachkommission beachten.
Hinweise zur Prüfung Musiktheorie/Gehörbildung PDF

Sie können hier Probeklausuren herunterladen:
Klausur Musiktheorie PDF
Klausur Gehörbildung PDF

Musiktheorie/Gehörbildung:

Klausur

  • Allgemeine Musiklehre
  • Theorie: Basiswissen der Stufen- und Funktionsanalyse, jazzspezifische Akkordsymbole und Kadenzen auch im ausgeschriebenen Notensatz
  • Gehörbildung: Hördiktat mit Intervallen, Tonleitern, Jazzakkorden, Melodie, Rhythmen

Im Falle von Rückfragen zur Klausur kann der Bewerber nach Entscheidung des Prüfers zusätzlich einer kurzen mündlichen Prüfung (ca. 5 Minuten) zu den oben genannten Inhalten unterzogen werden. Die Prüfung kann auch musikpraktische Inhalte umfassen (Blattsingen)

Anmerkungen zur Aufnahmeprüfung Musiktheorie/Gehörbildung („Kennenlerntest“) zum Herunterladen:
Download PDF

Musiktheorie:

Mündliche Prüfung im Umfang von ca. 20 Minuten zum Nachweis von folgender Fähigkeiten:

  •  Sichere Beherrschung der Allgemeinen Musiklehre
  • Hörendes Erfassen von Intervallen, Dreiklängen, Akkorden, Melodien, Rhythmen
  • Blattsingen, Rhythmus vom Blatt klopfen, Kadenzspiel, Generalbassspiel, Liedharmonisation
  • Analyse gegebener Musikbeispiele (formal, harmonisch, kontrapunktisch, stilistisch, instrumentatorisch)
  • Melodie- und Rhythmusgedächtnis

 

Musiktheorie/Gehörbildung:

Die Bewerberinnen und Bewerber absolvieren nach der Komplexprüfung eine 90-minütige Klausur im Fach Musiktheorie/Gehörbildung.
Hinweise Musiktheorie Gehörbildung PDF

Beispielaufgaben der schriftlichen Klausur Musiktheorie/Gehörbildung zum Herunterladen:

Gymnasium
Klausur Gehörbildung PDF
Klausur Musiktheorie PDF


Lehrende

Johannes Korndörfer/Foto: privat
Robert Rabenalt/Foto: Maria Conradi

Studentische Hilfskräfte

Leon Bellmer
Max Große
Paul Oberender


Kontakt

Robert Rabenalt/Foto: Maria Conradi