Musik bewegt Barrieren. 2. Fachtagung Inklusion
29./30. November 2019
Schirmherrschaft: Dr. Eva-Maria Stange/Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
Konzeption und Leitung: Prof. Christine Straumer
Projektassistenz: Johanna Seyffert
Eine Veranstaltung des Instituts für Musikalisches Lernen und Lehren in Kooperation mit dem Institut Rhythmik Hellerau e.V.
29.11.19 Freitag 15:00-20:00
30.11.19 Samstag 10:00-18:00
Kleiner Saal, Bewegungsraum, 4.07
In den Ausbildungsstätten für Musikpädagogik wird Inklusion punktuell thematisiert, es fehlt jedoch an nutzbaren Angeboten für inklusive Arbeitsweisen, dabei ist Inklusion im Bereich Musik nicht so schwer umzusetzen – sie ist der Musik immanent.
Musikalische Handlungen wie Spiel und Improvisation lassen ein Mitmachen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu. In den Bereichen Musik und Bewegung, in denen Wahrnehmungsbereiche miteinander verknüpft und eingeschränkte Sinneswahrnehmungen durch andere ersetzt werden können, finden sich zahlreiche Anknüpfungspunkte inklusiven Handelns.
Weitere Forschungsbereiche, in denen künstlerische Aktivitäten kreatives Handeln befördern, werden im Aktionsfeld Musik und Bewegung tangiert. Gilt es doch, mit Hilfe der Verknüpfung verschiedenen Sinneswahrnehmungen notwendige Kompetenzen zu entwickeln und die Persönlichkeit über mögliche Barrieren hinweg zu fördern.
Anknüpfend an die Tagung im August 2018 werden Methoden aus der heilpädagogischen Rhythmik vorgestellt sowie die daraus erwachsenden Möglichkeiten methodischer und didaktischer Vorgehensweisen in der Vermittlung von Lerninhalten durch Musik und Bewegung erörtert. Ein Weitere Schwerpunkte liegen im Aufzeigen von Vernetzungen mit weiteren künstlerischen Bildungsbereiche und Best Practice Modellen.
Zielgruppen der Fachtagung sind Studierende und in der Praxis Tätige, welche sich mit Strategien der Musikvermittlung beschäftigen wollen sowie Lehramtsstudierende und Studierende der IGP- Studiengänge, Alumni der HfMDD sowie Interessenten und Fachleute aus Forschung und Lehre.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte

Anmeldung
Programm
Freitag/29.11.19 15:00-20:00 Uhr
Kleiner Saal der Hochschule für Musik Dresden
15:00
Einschreibung – Willkommen
15:30
Feierliche Eröffnung der Tagung
Grußwort: Dr. Eva-Maria Stange/Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
Impulsreferat „Mimi Scheiblauer und die Heilpädagogische Rhythmik“
Prof. Christine Straumer: Professorin für Rhythmik/EMP, Leiterin der Kinderklasse und Inklusionbeauftragte der HfM Dresden, Vorsitzende vom Institut Rhythmik Hellerau e.V.
16:00
Vortrag mit anschließender Diskussion zur These: „Musik bewegt Barrieren – Perspektiven aus Praxis und Forschung“
Julia Wernicke: Dipl. Rhythmik, B.A. Gebärdensprachen, Doktorandin im Bereich Inklusiver Musikpädagogik
Kaffeepause
17:15-20:00
Best Practice 1-4
1. „Ich – Du – Wir“
Maria Poyiadji-Fink: Gesangs- und Musikpädagogin, Rhythmik
2. „Handeln lassen vs. behandeln lassen“
Marlies Pfeiffer: Dipl. Sozialpädagogin, Musiktherapeutin, Lehramt Musik
3. „Die Vermessung von Tod Brownings FREAKS (1932). Wenn Größendifferenzen bedeutungsvoll werden“ (Thema Doktorarbeit)
Anna Drum: Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden, Doktorandin
4. „Rhythmik in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Aus der Praxis des Schwerpunktes Heil- und Inklusionspädagogik“
Tina Laube, Julia Bauer und Anna Schmid: Studierende RhythmikMB an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Samstag/30.11.19 10:00-18:00 Uhr
10:00-11:30
Hochschule für Musik, Raum W 4.07
Workshop I: „Tanz durch das Tor der Sinne. Heilpädagogische Rhythmik in der Praxis“
Sabine Hirler: M.A. Erwachsenenbildung/TU Kaiserslautern, Dipl. Rhythmiklehrerin/Musikhochschule Stuttgart, Musiktherapeutin
Hochschule für Musik, Bewegungsraum
Workshop II: „Inklusive Tanzdidaktik“
Dr. phil. Corinna Vogel: Professorin für Elementare Musikpädagogik und Tanzpädagogik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, u.a. Schwerpunkt Inklusive Musikdidaktik
12:00-13:30
Wiederholung Workshop I und Workshop II
Mittagspause
14:30-16:30
Kleiner Saal der Hochschule für Musik
Best Practice 5-7
5. „Begegnungen im Raum tänzerisch-rhythmisch improvisieren und gestalten“
Elena Gruß: Dipl. Tanzpädagogin, Vorstandsvorsitzende und Künstlerische Leiterin des Puck e.V. Kinder- und Jugendtanzklassen an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden, Dozentin für Rhythmik an der Akademie für berufliche Bildung
6. „Musik und Bewegung im schulischen Alltag – Erfahrungen aus der Förderschulpraxis“
Katja Fischer: Dipl. Musikpädagogin an der Janusz-Korczak-Schule Dresden, Gesang und Rhythmik
7. „Inklusion in Musikschule und Schule: Musiktheaterkomposition von der Idee bis zur Aufführung“
Elke Reichel: Dipl. Musikpädagogin und Fachberaterin für Inklusion am Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden, Lehrkraft für besondere Aufgaben Musiktheorie an der HfM Weimar, Lehrbeauftragte für Musiktheorie/Gehörbildung an der HfM Dresden
16:30-18:00
Kleiner Saal der Hochschule für Musik
Forum und Podiumsdiskussion
Abschluss
Beiträge

Sabine Hirler
Workshop I „Tanz durch das Tor der Sinne. Heilpädagogische Rhythmik in der Praxis“
Die vielfältigen Methoden der Rhythmik und im Speziellen die der Heilpädagogischen Rhythmik geben Kindern essentielle Impulse zu ihrer individuellen Entwicklung. Neben der Verknüpfung der Sinne (Sensorische Integration) kommt es zu weiteren Transfereffekten im kognitiven, sozial-emotionalen und persönlichkeitsbildenden Bereich. Während des Workshops wird den Teilnehmer*innen ermöglicht, die eigenen Kompetenzen mit neuen Inhalten zu verknüpfen, diese in der Praxis auszuprobieren gemeinsam zu reflektieren.
Kurzvita
Sabine Hirler, M.A. (Erwachsenenbildung, TU Kaiserslautern), Dipl. Rhythmiklehrerin, (Musikhochschule Stuttgart) und Musiktherapeutin (HPG). Fachautorin zahlreicher Veröffentlichungen und Kindertonträger im Bereich Rhythmik und Musik. Jahrzehntelange Erfahrung mit unterschiedlichen Zielgruppen, Leitung eines pädagogischtherapeutischen Musikinstitutes. Leitung von Aus-, Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Rhythmik und Musik und Heilpädagogische Rhythmik im In- und Ausland.

Dr. phil. Corinna Vogel
Workshop II „Inklusive Tanzdidaktik“
In diesem Workshop werden wir verschiedene Möglichkeiten des Tanzens mit Kindern in heterogenen Gruppen praktisch ausprobieren und anschließend theoretisch reflektieren. Über das eigene Tun werden methodische Wege erfahren und verinnerlicht sowie Improvisationsmöglichkeiten in ihrer Vielseitigkeit ausgelotet. Neben der Vermittlung eines Repertoires an Kindertänzen werden die Vermittlungsmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen analysiert und diskutiert.
Kurzvita
Dr. phil. Corinna Vogel ist seit 2008 Professorin für Elementare Musikpädagogik und Tanzpädagogik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Nach ihrem Studium der Musikpädagogik absolvierte Corinna Vogel ein Aufbaustudium Kindertanzpädagogik an der Ballettakademie Köln. Sie ist zusätzlich ausgebildete Grundschullehrerin und hat vor ihrer aktuellen Tätigkeit an der Universität Bremen im Lernbereich Ästhetik als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet, sowie an verschiedenen Grundschulen als Klassenlehrerin und Musikfachlehrerin unterrichtet. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kooperationsprojekte mit allgemeinbildenden Schulen wie z.B. Schultanzprojekte, konzertpädagogische Angebote, Improvisation in Musik und Tanz sowie Konzeptionen im Bereich inklusiver Musikdidaktik. Sie ist Autorin zahlreicher Artikel und Bücher zum Thema Tanz im Musikunterricht, Tanz mit Kindern und Jugendlichen, Inklusion und Improvisation.

Julia Wernicke
Vortrag „Rhythmik bewegt Barrieren – Perspektiven aus Praxis und Forschung“
Der Vortrag stellt Möglichkeiten rhythmischer Arbeit mit Menschen mit und ohne Behinderung dar. Ausgehend von Erfahrungen aus der Praxis mit gehörlosen und schwerhörigen Kursteilnehmer*innen werden Möglichkeiten der rhythmischen Arbeit aufgezeigt, die in Unterricht und Performance die scheinbar vorhandene Barriere des Hörens überwinden. Der Einblick in die laufende Forschungsarbeit der Referentin bezüglich Entwicklungsmöglichkeiten von Rhythmik-Studierenden durch Besuch eines sog. inklusiven Seminars ergänzt zudem die empirische Perspektive im Kontext gemischter Gruppen von Menschen mit und ohne geistige Behinderung.
Kurzvita
Durch die einzigartige Fächerkombination hat sie sich auf künstlerische und pädagogische Musikangebote für Menschen mit und ohne Hörschädigung spezialisiert . Außerdem gibt sie Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte verschiedener Ausrichtung . Als Künstlerin choreografiert sie klassische Musik in Gebärdensprache und Bewegung bei Livekonzerten . Sie ist Stipendiatin der Aktion Mensch e.V. und promoviert an der Musikhochschule Trossingen im Bereich Inklusiver Musikpädagogik.