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Piotr Szumiel

Viola

Piotr Szumiel, 1977 in Warschau geboren, hat sich unter den Bratschern der jüngeren Generation bereits einen hervorragenden Ruf erworben. Bis 2008 war er Mitglied der Dresdner Philharmonie und, als Solobratschist, des Philharmonischen Kammerorchesters Dresden, daneben ist er gesuchter Juror und Lehrer auf Meisterkursen sowie Dozent für Viola sowie Kammermusik an der Carl-Maria-von-Weber Hochschule für Musik Dresden (seit 2005). Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit liegt indes auf seiner Arbeit als Mitglied des vielfach preisgekrönten Apollon Musagète Quartetts.

Piotr Szumiel würde für seine außerordentlichen Verdienste um die Musik mit einer Reihe von Auszeichnungen und Stipendien gekrönt. So hat er ein Stipendium des polnischen Kulturministeriums „Junge Polen“ („Mloda Polska“) für ausgezeichnete Junge Künstler erhalten. Im Jahr 2013 hat er mit dem Streichquartett „Apollon Musagete“ eine Prestige- Auszeichnung der polnischen Zeitschrift Politika „Passwort Polityki“ bekommen. Das Jahr 2014 bringt ihm den Preis „Burletti Buitoni Trust Award“ für herausragende künstlerische Verdienste mit dem Streichquartett „Apollon Musagete“.

Piotr Szumiel begann seine musikalische Ausbildung in der Bacewicz-Musikgrundschule in Warschau, zunächst in den Fächern Klavier und Geige. Dann studierte an der Fryderyk Chopin Musikakademie seiner Heimatstadt in der Violaklasse von Prof. Stefan Kamasa, wo er seine Ausbildung 2001 mit Auszeichnung abschloss. Im Anschluss studierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Wolfgang Klos Viola sowie Kammermusik bei Prof. Johannes Meissl, auch hier schloss er seine Studien 2010 mit Auszeichnung ab.
 
Bereits in jungen Jahren war er Träger zahlreicher renommierter Preise bei internationalen Wettbewerben, unter denen besonders der Sieg im Nationalen Musikschulwettbewerb im Fach Viola im polnischen Elbląg im Jahr 1995, ein 1. Preis beim Jan Rakowski Viola Wettbewerb in Posen 1998, der 1. Preis im Wettbewerb für zeitgenössische Musik im polnischen Radziejowice 1999, der Sonderpreis beim 36. Internationalen Instrumentalwettbewerb in Markneukirchen 2001, ein 2. Preis beim 9. Internationalen Johannes Brahms Wettbewerb 2002 im österreichischen Pörtschach sowie der 3. Preis beim Internationalen Violawettbewerb in Wien 2004 Erwähnung verdienen. Internatinonale Meisterkurse führten ihn nach Payerbach-Reichenau (International-Sommer-Akademie), Florenz, Zürich, Manchester und Siena und zu anerkannten Lehrern wie Günther Pichler, Gerhard Schulz, Hatto Beyerle, Fritz Händschke, Kurt Levin, Peter Crooper, Claus Reichardt und Thomas Brandis.

Im Anschluss an seine Studien schlug Piotr Szumiel zunächst eine Karriere als Solist ein, die ihn auf viele bedeutende Bühnen und zu wichtigen Ensembles, darunter das Orchester Jelenia Góra, das Symphonieorchester Olsztyn, das Mała Filharmonia Kammerorchester,  das Philharmonische Orchester Zielona Góra, das Philharmonische Kammerorchester Dresden, BBC National Orchestra of Wales, Radio Symphonieorchester Wien und das National Rundfunk Sinfonieorchester Kattowitz, führte. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Czeslaw Grabowski, Agnieszka Kreiner, Marcin Niesiolowski, Vladimir Kiradjiew und Petri Sakri zusammen. Daneben war Piotr Szumiel Mitglied des Streichsextetts „Studio“ sowie der Sinfonia Varsovia, des Polnischen Rundfunkorchesters, der Jungen Philharmonie Wien sowie, als Solobratscher, der Kammerorchester „Concerto Avenna“ und „Mała Filharmonia“ Kammerorchester Warschau. Als Kammermusiker hat er mit folgenden Künstlern zusammengearbeitet: Martin Fröst, Gabriela Montero, István Várdai, Garrick Ohlson, Valentin Erben, Nils Mönkemeyer, Angelika Kirchschlager, Ewa Kupiec, Alexander Lonquich, Thomas Brandis, Kevin Kenner, Igor Levit, Per Arne Glorvigen, Isabel Carisius, Jörg Widmann, Polina Leschenko.

Von 2002 bis 2008 war er Mitglied der Dresdner Philharmonie, in der er ab Januar 2005 als Stellvertretender Solobratschist und ab September 2005 als Koordinierter Solobratschist tätig war. Zur gleichen Zeit war Piotr Szumiel Solobratschist des Philharmonischen Kammerorchesters Dresden.

Neben seiner solistischen Tätigkeit widmet er sich intensiv der Kammermusik. Hierbei ist vor allem Apollon Musagète Quartett zu nennen, das er 2006 gemeinsam mit Pawel Zalejski, Bartosz Zachlod und Piotr Skweres in Wien gründete. In den nunmehr zwölf Jahren seines Bestehens verschaffte sich dieses Ensemble nicht nur herausragendste Anerkennung bei Kritikern, sondern auch bei den Jurys bedeutender Musikwettbewerbe. Nach Siegen bei internationalen Musikwettbewerben in Wien und Florenz etablierte sich das Quartett spätestens nach dem Erhalt des 1. Preises und beinahe aller Sonderpreise beim 57. Internationalen Musikwettbewerb der ARD schnell als feste Größe innerhalb der europäischen Musikszene. Das Quartett war Mitglied des Vereins „Yehudi Menuhin Live Music Now“ sowie war bis 2009 auch Mitglied der European Chamber Music Academy (ECMA). Nach seinem Debut in der Berliner Philharmonie im März 2010 überzeugte das Quartett im Rahmen des „Rising-Star“-Zyklus, für den es für die Saison 2010/11 vom Wiener Konzerthaus sowie dem Wiener Musikverein nominiert worden war, sein Publikum in renommierten europäischen Konzerthäusern wie etwa dem Megaron in Athen, der Kölner Philharmonie, Citè de la musique Paris, Palais des Beaux Arts Brüssel, Konserthuset Stockholm, Concertgebouw Amsterdam sowie in Luxembourg, Wien und Barcelona. In der vergangenen Saisonen war das AMQ unter anderem in der Londoner Wigmore Hall, der Carnegie Hall in New York, der Library of Congress in Washington, bei der Schubertiade Schwarzenberg, in Münchens Herkulessaal, dem Louvre in Paris, der Tonhalle Zürich, die Elbphilharmonie, der Warschauer Philharmonie und beim Lucerne Festival zu erleben.

Piotr Szumiel spielt auf einer Viola von Egidius Morreti aus dem Jahre 1928.