Zentrum für Musiktheorie
Atelier Musiktheorie
Das Zentrum für Musiktheorie begrüßt Sie ganz herzlich zum »Atelier Musiktheorie«
Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen werden eigene Stilkopien und Studien aufführen und ermöglichen Einblicke in die theoretische und künstlerische Auseinandersetzung mit musikalischen Werken, Stilen und Kompositionstechniken.
Wann: Dienstag, 11. Juni 2024, 18.00 Uhr
Wo: W 4.07
Insights: Zwischen den Zeilen
Interdisziplinäre Vortragsreihe des Zentrums für Musiktheorie
Die Vortragsreihe »Insights : Zwischen den Zeilen« gibt Einblicke in das facettenreiche Gebiet der Musiktheorie. Die hier eingeladenen Gäste untersuchen in Kernbereichen der Musiktheorie und angrenzenden Disziplinen Musik und ihre Regeln, Wirkungen, Besonderheiten und Geheimnisse, die sich nicht selten auch „zwischen den Zeilen“ verbergen. In Vorträgen, Forschungsberichten und Präsentationen erfahren wir, was sie entdeckt haben und wie Erkenntnisse musikalisch-praktisch umgesetzt oder in der Lehre vermittelt werden können.
Zukunftsmusik - Carl Friedrich Weitzmann und die Neo Riemannian Theory (Prof. Dr. Oliver Korte, Lübeck)
Montag, 17.6.24
18:00 Uhr
W 4.12
Im Laufe des 19. Jahrhunderts führte die kompositorische Praxis zu einer Erweiterung der Grenzen der bislang verbindlichen Tonalität. An die Stelle von Akkordverbindungen innerhalb eng verwandter diatonischer (Dur- oder Moll-)Skalen traten zunehmend farbenprächtige chromatische Verbindungen.
Als besonders wagemutig erwiesen sich in dieser Hinsicht die Vertreter der sogenannten „Zukunftsmusik“ um Franz Liszt, Richard Wagner und Hector Berlioz. Einer der ersten Theoretiker, die ausdrücklich für die Zukunftsmusik Partei nahmen, war Carl Friedrich Weitzmann (1808–1880). In seiner konservativ eingestellten Heimatstadt Berlin war damit seine akademische Karriere ruiniert.
Seit etwa Mitte der 1980er Jahre werden in der „Neo-Riemannian Theory“ (z. B. durch David Lewin, Henry Klumpenhouwer, Richard Cohn und anderen) Strategien entwickelt, die damals neuen, alternativen Akkordverbindungen theoretisch zu fassen. Cohn spricht von „The triad’s second nature“. Ausgangspunkt sind unter anderem die Theorien Weitzmanns, der im Zentrum des Vortrags steht. Dort sollen die Prinzipien der Neo-Riemannian Theory anhand vieler Musikbeispiele skizziert und zugleich gezeigt werden, wie Carl Friedrich Weitzmanns Ideen einerseits produktiv integriert, andererseits aber auch gründlich missverstanden wurden.
→ Anrechnung für Modul „Musikleben an der HfM“ möglich.
Tonnetze im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Jan Meßtorff, Berlin/Dresden)
Donnerstag, 20.6.24
18:00 Uhr
W 4.12
Im 19. Jahrhundert beschäftigten sich Musiktheoretiker intensiv mit Visualisierungen des Dur- und Mollsystems sowie der Verwandtschaft von Tönen und Akkorden. Unter ihnen befanden sich bedeutende Persönlichkeiten wie Gottfried Weber, der die Stufentheorie entwickelte, Moritz Hauptmann, Thomaskantor und Musiktheoretiker, sowie der Physiker Arthur von Oettingen und Hugo Riemann, der vor allem durch die Funktionstheorie bekannt ist.
Ein zentrales Konzept im Diskurs war das »Tonnetz«. Erstmals wurde es im Jahr 1739 von dem Mathematiker Leonhard Euler vorgestellt, der reine große Terzen und Quinten in einer Matrix anordnete. Arthur von Oettingen verlieh dem Tonnetz in seinem Harmoniesystem in dualer Entwicklung durch seine »Buchstabentonschrift« eine besondere Präzision, die eine Darstellung reiner Intervalle ermöglichte und den »Harmonischen Dualismus« durch visuelle Spiegelungen veranschaulichte. Hugo Riemann setzte sich ebenfalls intensiv mit dem Tonnetz auseinander und knüpfte an diese Traditionen an.
Die historische Form des Tonnetzes verdeutlicht vor allem die Problematik der enharmonischen (Um-)Deutung von Tönen mit mikrointervallischen Unterschieden. Während Oettingens Tonnetz in alle Richtungen unbegrenzt erweiterbar war, schlossen die Neo-Riemannian Theories diesen Aspekt aus, indem sie von gleichstufiger Stimmung ausgingen. Dennoch bietet das Tonnetz ein reichhaltiges analytisches Potenzial, das am Beispiel des Trauermarsches aus Beethovens As-Dur-Sonate Op. 26 demonstriert wird. Analysen von Weitzmann, Oettingen und Riemann reichen in ihren Deutungen von praktischen Entscheidungen Beethovens zur leichteren Lesbarkeit in der Notation bis hin zur Vermutung von Modulationsfehlern seitens des Komponisten.
→ Anrechnung für Modul „Musikleben an der HfM“ möglich.
Musik und Digitalität
Die Workshops zum Thema "Musik und Digitalisierung" können für viele Studiengänge als reguläre Lehrveranstaltungen (z.B. als Wahlpflichtmodule) belegt werden. Wenn Sie die Veranstaltungen im Rahmen des Wahlpflichtmoduls "Musik und Digitalität" belegen wollen, können Sie sich hier anmelden
Eine Teilnahme ohne Anmeldung ist ggf. auch möglich.
Zeit und Raum:
27.3. 14:00-17:00, W 3.23
Dozent: Dr. Jason Thorpe Buchanan
Anmeldung:
Basics of multichannel audio editing, mixing, and post-production using software including Reaper, Pro Tools, and Izotope RX (also applicable to your preferred DAW). Students should bring audio files of their recently recorded work (live concerts or studio recordings), which we will mix from beginning to end during the workshop period. We will focus on mixing works with multiple audio sources, such as an ensemble that has been close-mic’d, or works with generative electronics, audio playback, live processing, or synthesis in combination with conventional classical recording techniques for soloists or ensemble.
Zeit und Raum:
4.9. 14:00-17:00, W 3.19
Dozent: Dr. Jason Thorpe Buchanan
Anmeldung:
Basics of multi camera video recording, editing, synchronization with audio, and color grading using DaVinci Resolve and various cameras. If available, students should bring audio and video files of their recently recorded work (live concerts or studio recordings), which we can edit from beginning to end during the workshop. We will focus on concert recordings with multiple camera angles, exploring techniques and best practice for recording, synchronization, multicam editing, and matching/color grading footage from different cameras in preparation for digital release.
Zeit und Raum:
24.5.23 10:00-16:00, W 3.23 Tonstudio Aufnahmeraum
25.5.23 Uhrzeit wird noch bekanntgegeben, W 3.19 Hybrid Music Lab Studio
Dozent: Maximilan Bollow
Anmeldung:
Hands-on Workshop zum Produzieren von Videos/Musikvideos/Konzertmitschnitten mit einfachen technischen Mitteln. Auch Dramaturgie wird thematisiert, und Videoanalyse. Am ersten Tag beschäftigen wir uns mit der Videoproduktion und -aufnahme, am zweiten Tag widmen wir uns der Nachbearbeitung.
Dozent:
Prof. Dr. Stefan Prins, Dipl. Ing. Christoph Mann
Eine Exkursion zur Hochschule für Musik Hanns Eisler, Berlin. Dort befindet sich das Studio für elektroakustische Musik STEAM. Die Studierenden bekommen einen Einblick in das Studio sowie die Gelegenheit mit dem dortigen Lautsprecherorchester zu arbeiten.
Anmeldung:
Anmeldung per Mail bitte an
Ablauf:
8:00 Beginn der Reise
12:00 Start in Berlin
18:00 Ende, danach Rückfahrt
Achtung, für die Exkursion kann kein Transport bereitgestellt werden. Bitte frühzeitig günstige Transporttickets buchen.