Johann Walter, Torgau und die evangelische Kirchenmusik
hrsg. von Matthias Herrmann
Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, Altenburg 2013
324 S. mit zahlreichen farb. Abb., gebunden
(Sächsische Studien zur älteren Musikgeschichte, Bd. 4)
ISBN 978-3-930550-94-4
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Johann Walter (1496–1570) ging als musikalischer Berater Martin Luthers in die Geschichte der evangelischen Kirchenmusik ein. Abgesehen von seiner kurzen Dresdner Wirkungszeit als erster Hofkapellmeister unter Kurfürst Moritz von Sachsen wirkte er ein Leben lang in der Renaissancestadt Torgau: als Komponist und Kantor in höfischen wie in städtischen Diensten. Die hier veröffentlichten, gut lesbaren Texte gehen auf die vom Herausgeber konzipierte Johann-Walter-Tagung zurück. Sie fand im Juni 2012 im Torgauer Schloss Hartenfels zu historischen, theologischen, musikalischen und biographischen Themen statt. Als Novität von großer wissenschaftliche Tragweite erweist sich die im Auftrag der Johann-Walter-Kantorei Torgau erstellte Walter-Dokumentation von Christa Maria Richter (S. 167–316), in der zahlreiche archivalische Zeugnisse Walters (autograph oder abschriftlich) erstmals publiziert und kommentiert werden. Für alle diejenigen, die an der Musik der Reformationszeit Interesse zeigen, bietet der vorliegende, reich bebilderte Band zahlreiche weiterführende Aspekte. Die heute in der Welt viel beachtete mitteldeutsche Musikkultur wäre entwicklungsgeschichtlich ohne die enge Verbindung von evangelischer Theologie und Musik undenkbar.
Inhalt:
- Christian Thielemann, Geleitwort
- Matthias Herrmann, Einleitung
- Uwe Schirmer, Die Ausbreitung und Einführung der Reformation im ernestinischen Kursachsen (1517/19–1543)
- Joachim Stalmann, „Die Music braucht Gott stets also beim heiligen Evangelio“ – Bleibende Spuren des Torgauer Erzkantors in der evangelischen Kirchenmusik
- Friedhelm Brusniak, Zur Musik von Johann Walter
- Michael Hofbauer, Wieder nicht gefunden! – Überlegungen zur Existenz eines Bildnisses von Johann Walter aus der Cranach-Werkstatt Anhang: Erich Siptitz, Das in Torgau verschollene Portrait des Johann Walter, ein Gemälde von Lucas Cranach d. J. (1971)
- Jürgen Herzog, Johann Walter und seine Nachkommen in Torgau
- Christa Maria Richter, Johann Walter aus Sicht der neu entdeckten Textdokumente
- Christa Maria Richter, Walter-Dokumente
- Abbildungsverzeichnis
- Personenregister
- Die Autoren
Die evangelische Schlosskapelle zu Dresden aus kunstgeschichtlicher Sicht
Heinrich Magirius
Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, Altenburg 2009
128 S. mit ca. 90 Abb., gebunden
(Sächsische Studien zur älteren Musikgeschichte, Bd. 2)
ISBN 978-3-930050-54-7
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Die mit dem Neubau des Dresdner Residenzschlosses Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene evangelische Kapelle ist als einzigartiges Bauwerk der deutschen Renaissance und als Ort hervorragender Kirchenmusikpflege berühmt geworden. Nach der Konversion der Wettiner wurde 1737 die kirchliche Nutzung aufgegeben und der Raum völlig umgebaut.
Erstmals wird diese für die Kulturgeschichte Europas bedeutsame Kapelle als bau- und kunstgeschichtliche Einheit vorgestellt – durch den renommierten Denkmalpfleger und Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Magirius.
Den Charakter als einzigartiges Gesamtkunstwerk macht auch die Ausstattung der Kapelle mit Teppichen, Bildern, Skulpturen und kostbarem Kirchengerät deutlich, an dem nicht zuletzt die Orgeln gewichtigen Anteil hatten. Über die geistige Rekonstruktion dieser Zusammenhänge hinaus, dienen Zeichnungen und Beschreibungen dazu, eine historische Grundlage für die denkmalpflegerische Wiederherstellung des Innenraums der Kapelle zu schaffen. Auch wenn manche Details nicht mehr zu klären sind, so werden doch die in dem Band niedergelegten Forschungen von unschätzbarem Wert für die nach 2010 geplante Wiederherstellung des Raumes sein. Damit erhält Sachsen einen authentischen Ort für die Pflege Alter Musik um Heinrich Schütz zurück.
Aus dem Inhalt:
- Die Schlosskapelle
- Das Portal der Schlosskapelle
- Die Ausstattung der Schlosskapelle
- Die Altäre
- Die Kanzel
- Der Taufstein
- Die Orgeln
- Die Bildteppiche
- Altarbekleidungen
- Altargerät
- Glocken
- Der derzeitige Zustand des Kapellenraums und Aspekte zu seiner weiteren Ausgestaltung und zukünftigen Nutzung
Die Musikpflege in der evangelischen Schlosskapelle Dresden zur Schütz-Zeit
hrsg. von Matthias Herrmann
Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, Altenburg 2009
184 S. mit zahlreichen Abb., gebunden
(Sächsische Studien zur älteren Musikgeschichte, Bd. 3)
ISBN 978-3-930550-55-5
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Im Mittelpunkt des reich illustrierten, gut lesbaren Bandes steht das Wirken von Heinrich Schütz (1615–1672) in der evangelischen Schlosskapelle zu Dresden, deren Rekonstruktion 2010 mit dem Einbau des spätgotischen Gewölbes fortgesetzt wird. Der einleitende Text widmet sich dem Rang der Kapelle aus historischer, theologischer und musikalischer Sicht. Ein umfassendes Buchfragment zu Heinrich Schütz (1983) gibt faszinierende Einblicke in die Werkstatt eines renommierten Schütz-Forschers aus der Wirkungsstadt Dresden: zu Werdegang, Tätigkeit (u. a. in der Schlosskapelle) und Umfeld des Komponisten mit bisher unbekannten Dokumenten und zahlreichen Abbildungen. Dem stellt der Präsident der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft Kassel den aktuellen Stand der Schütz-Biographik und -Analytik gegenüber. Weitere detailreiche Darstellungen befassen sich mit der berühmten Fritzsche-Orgel (1612) und ihrer geplanten Rekonstruktion, mit der Schützschen Aufführungspraxis (etwa zur Mehrchörigkeit) und zusammenfassend mit der Musikpflege in der Schlosskapelle zur Schütz-Zeit
Inhalt:
- Matthias Herrmann, Vorwort
- Christoph Wetzel, Die Schlosskirche zu Dresden als geistlicher Mittelpunkt des Kurfürstentums Sachsen im
17. Jahrhundert - Wolfram Steude (†), Heinrich Schütz in seiner Welt (Fragment 1983)
- Walter Werbeck, Der kurfürstlich-sächsische Hofkapellmeister Heinrich Schütz
- Ludger Rémy, Klingender Raum als dritte Dimension. Anmerkungen eines Musikers zu Heinrich Schützens Ordinantzen in seinen Notendrucken unter aufführungspraktischem Aspekt
- Frank-Harald Greß, Die Gottfried-Fritzsche-Orgel der Dresdner Schlosskapelle und ihre Rekonstruktion
- Bettina Felicitas Jeßberger, „Soll die gantze Musica auffwarten und die besten newen Stücke künstlich und wol musiciren“. Zur Musikpflege in der evangelischen Schlosskapelle Dresden zur Schütz-Zeit
- Abbildungsverzeichnis
- Personenregister
- Die Autoren
- Die Heinrich Schütz Residenz am Neumarkt in Dresden
Musik im mittelalterlichen Dresden. Vom Werden einer Musikstadt
Hrsg.: Matthias Herrmann
Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, Altenburg 2008
144 S. mit zahlr. Abb., gebunden
(Sächsische Studien zur älteren Musikgeschichte, Bd. 1)
ISBN 978-3-930550-51-7
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Die Dresdner Musikgeschichte des Mittelalters kommt hier erstmals ausführlich und gut lesbar zur Darstellung – gekoppelt mit zahlreichen Farbabbildungen historischer Bildquellen. In dem Band geht es um die Entstehung der Stadt wie um die bau- und kunstgeschichtliche Beschreibung der Räume des Singens und Musizierens, um den Minnesang am Markgrafenhof und um die vokal-instrumentale Musikpflege bei den Wettinern. Außerdem wird die Liturgie im Meißner Dom und ihre Ausstrahlung auf die Musizierpraxis an der Dresdner Nikolai- und späteren Kreuzkirche behandelt. Der mittelalterlichen Geschichte des Kreuzchores ist ein eigener Text gewidmet, ebenso dem Austausch auswärtiger und einheimischer Musiker sowie dem Phänomen mittelalterlicher geistlicher Spiele in Dresden.
Zum Inhalt:
- Peter Gülke, Tönende Theologie. Die Musik im Weltbild des Mittelalters
- Karlheinz Blaschke, Die Entstehung der Stadt Dresden
- Heinrich Magirius, Räume des Singens und Musizierens im mittelalterlichen Dresden
- Horst Brunner, Deutsche Lieddichtung des Mittelalters im Umkreis der Wettiner
- Matthias Donath, Memoria und Liturgie im Meißner Dom und in Dresdner Kirchen
- Wolfram Steude (†), Der Kreuzchor im mittelalterlichen Dresden
- Michael Heinemann, Zur musikalischen Praxis des Dresdner Johannesspiels
- Walter Salmen, Auswärtige Auftritte sächsischer Spielleute im 14. und 15. Jahrhundert
- Matthias Herrmann, Zur Musikpflege der Markgrafen von Meißen und Herzöge von Sachsen vom 13. bis 16. Jahrhundert, vorwiegend am Dresdner Hof