Workshops, Kurse, Vorträge
Kurt-Masur Akademie - Kooperationsstudiengang mit der Dresdner Philharmonie
Dank der breiten Unterstützung durch den Dresdner Stadtrat konnte im Beisein von Akademie-Schirmherrin Tomoko Masur, Chefdirigent Michael Sanderling, Intendantin Frauke Roth und Rektorin Judith Schinker der Kooperationsvertrag zwischen der Dresdner Philharmonie und der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden unterzeichnet werden. Damit sind alle Voraussetzungen geschaffen, um ab 2017/18 in dem gemeinsamen Studiengang "Kurt Masur Akademie" internationalen Spitzennachwuchs optimal auf eine Karriere als Profimusiker vorzubereiten.
Zu Beginn des Konzerts war ein bewegender Film über Kurt Masur zu sehen, der ihn als passionierten Förderer des musikalischen Nachwuchses zeigte und sein Vermächtnis, das nun auch in der Kurt Masur Akademie aufgeht, nachdrücklich vor Augen führte. Als Solistin des Violinkonzerts von Tschaikowski war die hoch begabte, junge Geigerin Lara Boschkor zu erleben.
Ziel der Kooperation, so heißt es u.a. im Vertrag, "ist einerseits die Gewinnung von hochqualifiziertem Nachwuchs für die HfM Dresden, die Dresdner Philharmonie und internationale Spitzenorchester sowie andererseits für die Studierenden das Angebot einer vertieften, praxisorientierten Ausbildung als Orchestermusiker/in auf dem Exzellenzniveau eines Spitzenorchesters." Die Ausbildung für max. 10 Akademisten pro Jahrgang im Master "Orchesterpraxis" umfasst vier Semester und schließt mit dem "Master of Music" ab. Instrumentalunterricht erhalten die jungen Musiker vorrangig durch Mitglieder der Dresdner Philharmonie im Rahmen eines Lehrauftrags. Ergänzt wird das Studium durch Lehrveranstaltungen wie "Markt, Recht und Kommunikation", Musikphysiologie, Physioprophylaxe und Musikwissenschaft/-theorie. Gleichzeitig sind die Studierenden in die Orchesterpraxis der Dresdner Philharmonie eingebunden und erweitern ihre Berufserfahrungen durch den regelmäßigen Einsatz in Proben, Konzerten und Veranstaltungen. Darüber hinaus gewinnt die Dresdner Philharmonie in jedem Studienjahr einen namhaften Künstler, der an der Hochschule eine Probenphase, einen Workshop oder ein Konzert mit dem Hochschulsinfonieorchester leitet. Im Studienjahr 2017/18 wird das Michael Sanderling sein.
Vorangegangen waren intensive Verhandlungen, bei denen die Schwierigkeiten wie so oft im Detail steckten: Wie ist eine Aufnahmeprüfung durchzuführen, ohne die Hochschulautonomie auf der einen Seite und den Gestaltungswillen eines Orchesters auf der anderen Seite zu beschränken? Wie kann eine Ausbildung gestaltet werden, die Studierende befähigt, sich optimal in das Klangbild des Orchesters einzufügen ohne gleichzeitig ihre Chancen auf erfolgreiche Probespiele in anderen Orchestern zu schmälern? Und wie kann man Studierende dazu bringen, ihr Studium auch dann abzuschließen, wenn sie gegen Ende ihres Masterstudiums eine feste Stelle in einem Orchester ergattern? - Fragen, die mit dem nun unterzeichneten Vertrag gut beantwortet wurden.
Die erste Bewerbungsrunde ist bereits abgeschlossen, und wie die Anzahl von 293 Bewerbungen aus 14 Ländern zeigt, ist das Angebot offenbar für junge Instrumentalisten aus aller Welt attraktiv.
Zentrum für Musiktheorie
Atelier Musiktheorie
13.05.2025, Dienstag 18:00 Uhr
Hochschule für Musik Dresden, Raum W 4.07, Wettiner Platz 13, 01067 Dresden
Das Zentrum für Musiktheorie begrüßt Sie ganz herzlich zum »Atelier Musiktheorie«
Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen führen eigene Stilkopien und Studien auf und ermöglichen Einblicke in die theoretische und künstlerische Auseinandersetzung mit musikalischen Werken, Stilen und Kompositionstechniken.

Loops, Kanons, soggetti cavati
16.06.25 Montag 11:30 - 15:30
Hochschule für Musik Dresden, Raum W 4.07, Wettiner Platz 13, 01067 Dresden
Latenter Kontrapunkt in der Klavier- und Kammermusik des 19. Jahrhunderts
Meisterkurs Musiktheorie mit Prof. Dr. Ariane Jeßulat (Berlin)
Während einschlägige romantische Kontrapunktlehren wie der Contra-punkt von Heinrich Bellermann den Ursprung strengen kontra-punktischen Satzes in vokaler Komposition sehen, geht es in diesem Kurs darum, das Weiterleben des contrapunctus artificiosus – wie ihn z. B. Angelo Berardi im 17. Jahrhundert lehrt – im instrumentalen Idiom des 19. Jahrhunderts nachzuweisen. Dies kann allerdings durch Transformationen von Rhythmus, Register und Klangfarbe so versteckt sein, dass von soggetti cavati gesprochen werden muss. Vor allem an Beispielen von Johannes Brahms wird gezeigt, wie kontrapunktische Phänomene, die in der Regel als „abstrakt“ verstanden oder mit dem „Spätstil“ (auch im Sinne von von „zu spät sein“) belegt werden, ein formelhaftes Komponieren des frühen Barock zum Teil ganz explizit aufgreifen und gleichzeitig reihenbasiertes Komponieren im 20. Jahrhundert vorbereiten. Instrumentation und Registrierung sind dabei keine weichen Parameter, sondern für die Struktur wesentlich. Ein Rückbezug auf die Kontrapunktlehren des 19. Jahrhunderts lässt schließlich die Hypothese zu, dass der dort vorherrschende Begriff von Strenge mehr von dieser romantischen Kombinatorik herrührt als von der Musik des frühen Barock.
Zur Vorbereitung auf den Meisterkurs können folgende Kompositionen studiert werden:
• L. v. Beethoven, Streichquartett B-Dur op. 130, Cavatina
• J. Brahms, Sieben Fantasien, op. 116, 2
• J. Brahms, Streichsextett F-Dur, op. 118
• F. Mendelssohn-Bartholdy, Streichquartett a-Moll Op. 13, langsamer Satz
• F. Chopin, Barcarole
• M. Mussorgski, Bilder einer Ausstellung, Promenade (alle Varianten)
• E. Grieg, Holberg-Suite, Air
• Kate Bush, Babooshka
Anmeldung erbeten: robert.rabenalt@mailbox.hfmdd.de
Eintritt frei

Ariane Jeßulat, geb. 1968, studierte Schulmusik und Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin und arbeitete anschließend als Dozentin für Musiktheorie am musikwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität Berlin. Von 2004 bis 2015 war sie Professorin für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Würzburg. Seit 2015 ist sie Professorin für Musiktheorie an der UdK Berlin. Sie wurde 1999 an der UdK Berlin promoviert und 2011 an der Humboldt-Universität Berlin habilitiert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Musik des 19. Jahrhunderts, historische Improvisation vom 16.– 18. Jahrhundert und experimentelle Musik nach 1950. Sie arbeitete von 2015 bis 2021 im Redaktionsteam der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (ZGMTH) und ist aktuell Mitarbeiterin im Redaktionsteam der französischen Zeitschrift Musurgia. Seit 2020 ist sie PI im DFG-Graduiertenkolleg 2638 Normativität, Kritik, Wandel an der Freien Universität Berlin und leitet seit 2021 ein Teilprojekt im DFG-Sonderforschungsbereich 1512 Intervenierende Künste. Seit 1989 arbeitet sie als Performerin und Komponistin im von Dieter Schnebel gegründeten Ensemble für zeitgenössische und experimentelle Musik die maulwerker und leitet seit 2007 Vokalensembles für polyphone Improvisation im Stil der Renaissance und des frühen Barock.
Insights: Zwischen den Zeilen
Interdisziplinäre Vortragsreihe des Zentrums für Musiktheorie
Die Vortragsreihe »Insights : Zwischen den Zeilen« gibt Einblicke in das facettenreiche Gebiet der Musiktheorie. Die hier eingeladenen Gäste untersuchen in Kernbereichen der Musiktheorie und angrenzenden Disziplinen Musik und ihre Regeln, Wirkungen, Besonderheiten und Geheimnisse, die sich nicht selten auch „zwischen den Zeilen“ verbergen. In Vorträgen, Forschungsberichten und Präsentationen erfahren wir, was sie entdeckt haben und wie Erkenntnisse musikalisch-praktisch umgesetzt oder in der Lehre vermittelt werden können.

Intertextualität als Werkzeug in Analyse, Satztechnik und Performance
16.06.25 Montag 18:00
Hochschule für Musik Dresden, Raum W 4.07 , Wettiner Platz 13 , 01067 Dresden
Vortrag von Prof. Dr. Ariane Jessulat (Berlin) in der interdisziplinären Vortragsreihe »Insights : Zwischen den Zeilen«
Die Musik des 19. Jahrhunderts wird meist unter dem Aspekt der Originalität bewertet: Gerade, was nach Beethoven komponiert wurde, war dem ständigen Urteil minderer Originalität ausgesetzt. So ist es auch kein Zufall, dass die musikwissenschaftliche Intertextualitätsforschung in ihren späten Anfängen, nämlich erst in den 1990er Jahren, diese defensive Haltung aufgegriffen und Intertextualität in der Komposition, also deutliche Bezüge auf ältere Kompositionen, als Spielart von Einflussangst gedeutet hat.
Dabei wird übersehen, dass die kreative Auseinandersetzung mit der Musik anderer höchst vielfältige Ziele und Wirkungen haben kann, und auch im 19. Jahrhundert vermutlich viel weniger unbewusst unterlief als durchaus konzeptuell eingesetzt wurde. Die Musik von Fanny und Felix Mendelssohn, Robert Schumann und Edvard Grieg, aber auch von Johannes Brahms und Stephen Heller ist für ihre intertextuellen Qualitäten bekannt. Der Vortrag konzentriert sich auf intertextuelle Echos zwischen kürzeren Charakterstücken oder kammermusikalischen Werken auf der einen Seite und großen sinfonischen oder sonatenhaften Formen auf der anderen Seite.
Eintritt frei
Musik und Digitalität
Die Workshops zum Thema "Musik und Digitalisierung" können für viele Studiengänge als reguläre Lehrveranstaltungen (z.B. als Wahlpflichtmodule) belegt werden. Wenn Sie die Veranstaltungen im Rahmen des Wahlpflichtmoduls "Musik und Digitalität" belegen wollen, können Sie sich hier anmelden
Eine Teilnahme ohne Anmeldung ist ggf. auch möglich.
Zeit und Raum:
Mo 13.10.25, 10:30-12:30
Hybrid Music Lab W 3.19
Dozent:
Prof. Dr. Jason Buchanan
Anmeldung: jason.buchanan@mailbox.hfmdd.de
Basics of multichannel audio editing, mixing, and post-production using software including Reaper, Pro Tools, and Izotope RX (also applicable to your preferred DAW). Students should bring audio files of their recently recorded work (live concerts or studio recordings), which we will mix from beginning to end during the workshop period. We will focus on mixing works with multiple audio sources, such as an ensemble that has been close-mic’d, or works with generative electronics, audio playback, live processing, or synthesis in combination with conventional classical recording techniques for soloists or ensemble.
Zeit und Raum:
Fr 17.10.25, 10:00-15:00
Tonstudio Aufnahmeraum W 3.23
Dozent: Dipl. Ing. Christoph Mann
Anmeldung: christoph.mann@mailbox.hfmdd.de
In diesem Workshop wenden wir uns der Arbeit mit unterschiedlichen Effektgeräten zu, im Zusammenspiel mit sowohl E-Gitarre als auch anderen Klangerzeugern (Pickups, Mikrofone). Verschiedene Setups werden ausführlich beleuchtet, Raum für Rückfragen oder Experimente ist vorhanden.
Die Teilnehmeranzahl ist auf 15 begrenzt.
Raum & Zeit:
Mo 03.11.25, 10:30-12:30
Hybrid Music Lab W 3.19
Dozent: Prof. Dr. Jason Thorpe Buchanan
Anmeldung: jason.buchanan@mailbox.hfmdd.de
Basics of multi camera video recording, editing, synchronization with audio, and color grading using DaVinci Resolve and various cameras. If available, students should bring audio and video files of their recently recorded work (live concerts or studio recordings), which we can edit from beginning to end during the workshop. We will focus on concert recordings with multiple camera angles, exploring techniques and best practice for recording, synchronization, multicam editing, and matching/color grading footage from different cameras in preparation for digital release.
Zeit und Raum:
Fr 7.11.25, 14:00-19:00
Hybrid Music Lab W 3.19
Dozent: Dr. Julio Zúñiga
Anmeldung:julio.zuniga@mailbox.hfmdd.de
In diesem Workshop werden wir uns eingehend mit einigen interessanten Projekten befassen, bei denen Arduino zum Einsatz kommt, um Audio/Musik mit DIY-Methoden zu kombinieren. Als Einführung in das Arduino-Ökosystem werden wir einige Starter-Kits vom Hybrid Music Lab auspacken und sehen, wie wir die Boards anschließen und zum ersten Mal alles zusammenstecken.
Die Teilnehmeranzahl ist auf 12 begrenzt, um vorherige Anmeldung wird gebeten.
Zeit und Raum:
14.11.25 10:00, W 3.23 Tonstudio Aufnahmeraum
15.11.25 10:00, W 3.19 Hybrid Music Lab Studio
Dozent: Maximilan Bollow
Anmeldung: christoph.mann@mailbox.hfmdd.de
Hands-on Workshop zum Produzieren von Videos/Musikvideos/Konzertmitschnitten mit einfachen technischen Mitteln. Auch Dramaturgie wird thematisiert, und Videoanalyse. Am ersten Tag beschäftigen wir uns mit der Videoproduktion und -aufnahme, am zweiten Tag widmen wir uns der Nachbearbeitung.
Zeit und Raum:
23.01.2026 10:00-16:00
Tonstudio Aufnahmeraum W 3.23
Dozent: Dipl. Ing. Christoph Mann
Anmeldung: christoph.mann@mailbox.hfmdd.de
Wo muss ich bei meinem Instrument das Mikrofon hinstellen? Wir lernen erst ein paar Grundlagen zur Schallabstrahlung und zum Handling von Mikrofonen und Recordern, dann probieren wir gemeinsam verschiedene Positionen aus. Jeder sollte sein Instrument mitbringen, ein Flügel ist vorhanden.
