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Teilnahme am Musikschulkongress
Beim diesjährigen Musikschulkongress vom 9. bis 11. Mai des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) sind auch Lehrende und Forschende der Hochschule für Musik Dresden mit mehreren Beiträgen vertreten, so das Team des ESF-Forschungsprojekts MuBeLe (Musizieren – Beziehen – Lernen, Projektleitung Prof.in Katharina Bradler) sowie Anselm Vollprecht und Prof.in Katharina Bradler von OnMudiH (Online Musizieren und Unterrichten im digitalen Hochschulraum, Projektleitung Prof.in Katharina Bradler, Prof.in Christin Werner, Dr. Daniel Prantl). In insgesamt sechs Projektpräsentationen und Arbeitsgruppen geben sie Einblicke in aktuelle musikpädagogische Forschungsprojekte und präsentieren erste Ansätze für die instrumental- und gesangspädagogische Praxis. Studierende des Bachelorstudiengangs Instrumental- und Gesangspädagogik sowie des Masterstudiengangs Musikpädagogik bekommen hier die Möglichkeit, sich begleitend zum musikpädagogischen Lehrangebot der HfM Dresden weiterzubilden.
Thematische Schwerpunkte sind: Autonomieunterstützung im Instrumental- und Gesangsunterricht (Timea Sari), Freie Improvisation als Potenzial für das Lernen und Lehren von Musik (Annemarie Michel), Prinzipien des Lehrens und Lernens von Jazzimprovisation (Jonas Brinckmann), Potenziale des Online-Musizierens für die instrumentalpädagogische bzw. musikschulische Arbeit (Prof.in Katharina Bradler, Anselm Vollprecht), Kennzeichen künstlerisch-pädagogischer Beziehungen im Instrumentalunterricht sowie Bedeutungszuweisungen jugendlicher Instrumentalschülerinnen und -schüler zum Begriff des Musizierens (Ophelia Euler, Corinna Stüttgen, Agnes Bickelhaupt, Prof.in Katharina Bradler) sowie didaktische und methodische Überlegungen zum Umgang mit ADHS/Neurodivergenz bei erwachsenen Instrumentalschülerinnen und -schülern (Prof.in Sarah-Lisa Beier, Kathryn Rohweder).
Im Zentrum der Arbeitsgruppe von Timea Sari (AG 20) steht die Frage, wie Instrumental- und Gesangslehrende ihre Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen können, die nötige Motivation und Ausdauer für das Üben aufzubringen und welche Strategien dabei helfen können, Inhalte und Übeaufgaben so zu vermitteln, dass Schülerinnen und Schüler diese verinnerlichen und beim Üben produktiv umsetzen können. Dazu bietet das Konzept der Autonomieunterstützung wertvolle Impulse.
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Die Arbeitsgruppe von Annemarie Michel (AG HS 02) richtet sich an Musikpädagoginnen und -pädagogen, die ihre improvisatorischen Fähigkeiten vertiefen und kreative Ansätze in ihre unterrichtliche Praxis integrieren möchten. Im Mittelpunkt steht das freie Improvisieren jenseits idiomatischer Vorgaben wie Skalen, Metren oder Harmonieschemata. Ausgehend von den musizierpraktischen Erfahrungen wird das eigene Improvisationsverständnis geschärft und Möglichkeiten des Transfers in die eigene Unterrichtspraxis reflektiert. Dabei wird freies Improvisieren nicht nur als eine künstlerische sondern auch als eine didaktische Handlungsweise verstanden.
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Jonas Brinkmann (AG HS 06) zeigt in seiner Arbeitsgruppe auf, dass Jazzimprovisation eine erlernbare und zugängliche Musizierpraxis ist. Im Fokus steht das Spannungsverhältnis von Freiheit und Gebundenheit, insbesondere im Bezug auf harmonisch-metrische Kontexte. Ein interaktionstheoretisches Modell liefert praktische Impulse für den Unterricht, die in Übungen und Reflexionen vertieft werden. Jazzimprovisation wird dabei als individueller, entwicklungsoffener Prozess verstanden – für Lernende aller Erfahrungsstufen.
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Anselm Vollprecht und Prof.in Katharina Bradler stellen in ihrer Projektpräsentation (P5) zentrale Erkenntnisse zu latenzarmen Online-Musizieren sowie Überlegungen zum Potenzial digitaler Formate für Musikschulen und Instrumentalunterricht vor. Grundlage hierfür bilden Seminarangebote, in denen Studierende der HfM Dresden von 2022 bis 2024 innovative Möglichkeiten des digitalen Echtzeit-Musizierens über große Distanzen erprobten. Die Ergebnisse – dokumentiert in Videos und einer umfassenden Handreichung – zeigen, dass synchrones Zusammenspiel auch online gelingen kann.
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In der Projektpräsentation „Musizieren – Beziehen – Lernen“ (P 3) geben Prof.in Katharina Bradler (Projektleitung), Ophelia Euler, Corinna Stüttgen und Agnes Bickelhaupt Einblick in Zwischenergebnisse des gleichnamigen ESF-Forschungsprojekt der HfM Dresden. Darin gehen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler u.a. den Fragen nach, was eine pädagogische Beziehung kennzeichnet und welchen Einfluss diese auf die künstlerische Entwicklung am Instrument nehmen kann sowie was jugendliche Schülerinnen und Schüler unter „Musizieren“ verstehen und welche Erwartungen sie an Unterricht stellen. Ziel des Projekts ist es nicht nur, die Instrumental- und Gesangspädagogik als Disziplin zu stärken, sondern auch spannende Einblicke in Sichtweisen jugendlicher Instrumentalschülerinnen und -schüler zu bekommen, das Miteinander im Unterricht zu ergründen und praxisorientierte Ansätze vorzustellen, die inspirierende Impulse für den Unterrichtsalltag liefern.
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Prof.in Sarah-Lisa Beier und Kathryn Rohweder (AG 34) beziehen in ihrer Arbeitsgruppe wegweisende Erkenntnisse der ADHS-Forschung im Erwachsenenalter auf die Musikschulpraxis. Dabei geben sie Einblicke in Interviews mit Betroffenen, Expertinnen und Experten sowiestellen konkrete Fallbeispiele vor. Im Zentrum steht die Frage, ob es einer besonderen Didaktik und Methodik für Erwachsene mit ADHS bedarf und wie Lehrende mit neurodivergenten Verhaltensweisen umgehen können. Konkret: Wie lernen erwachsene Schülerinnen und Schüler mit ADHS? Welche Bedürfnisse haben sie? Worin liegen ihre Stärken? Es werden Wege aufgezeigt, die das Üben und Musizieren mit ADHS bereichern, vertiefen und nachhaltiger gestalten können.
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Das Projekt MuBeLe wird kofinanziert von der Europäischen Union und mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
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