
Doktorarbeit über Musikhandschriften in Zwickau erschienen
18. Band der Dresdner Schriften zur Musik veröffentlicht
„Die Musiksammlung der Ratsschulbibliothek Zwickau zählt zu den bedeutenden historischen Notensammlungen Mitteldeutschlands. Im 18. Band der Dresdner Schriften zur Musik werden erstmals ca. 300 frühneuzeitliche Musikhandschriften dieser Sammlung vorgestellt: als Monographie in Buchform und als digitaler Handschriftenkatalog (Download)“, so Dr. Matthias Herrmann, emeritierter Professor für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Dresden, über das kürzlich beim Tectum Verlag erschienene Buch „Die mehrstimmigen Musikhandschriften des 15. bis 17. Jahrhunderts der Ratsschulbibliothek Zwickau“.
Mit dieser Publikation wird die Doktorarbeit des stellvertretenden Leiters der Ratsschulbibliothek Zwickau, Dr. Gregor Hermann, veröffentlicht. „Der an der Humboldt-Universität zu Berlin ausgebildete Wissenschaftler befasst sich seit längerem mit dem Zwickauer Notenbestand der frühen Neuzeit und kennt diese Art der mehrstimmigen Vokalmusik seit seiner Jugend im Dresdner Kreuzchor“, so Herrmann. Er freue sich, dass mit dieser Veröffentlichung die international beachteten „Zwickauer Handschriften“ so vorzüglich erfasst und ausgewertet werden, zumal die bürgerliche Musikkultur sächsischer Städte von der Forschung bisher weitaus weniger beachtet wurde als die von Niederländern und Italienern inspirierte Hofmusik in der sächsischen Residenz Dresden.
Dresdner Schriften zur Musik, Band 18
herausgegeben von Matthias Herrmann
Gregor Hermann
Die mehrstimmigen Musikhandschriften des 15. bis 17. Jahrhunderts der Ratsschulbibliothek Zwickau
ISBN 978-3-8288-4836-8
258 Seiten, gebunden, zahlreiche Abbildungen
Tectum Verlag Baden-Baden
Rezensionsexemplare sind beim Tectum Verlag anzufordern:
Caroline Burk
Presse & Rezensionen
Tel.: +49 (0) 7221 2104-291
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Zum 80. Geburtstag des Komponisten Lothar Voigtländer
Neuer Band der Dresdner Schriften zur Musik erschienen
„Es ist mir eine Freude, ein Buch über den namhaften Berliner Komponisten Lothar Voigtländer zum 80. Geburtstag vorzulegen. Durch seine lesenswerte Notate, Briefe und Interviews zum Werk sowie die Texte der Hochschulprofessoren Ekkehard Klemm (Dresden), Albrecht von Massow (Weimar) und mir ist ein wirkliches ‚Voigtländer-Kompendium‘ entstanden“, so Matthias Herrmann, emeritierter Professor für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Dresden über den zuletzt erschienenen 13. Band der Dresdner Schriften zur Musik. Das Geleitwort schrieb die Musikwissenschaftlerin Ulrike Liedtke, derzeitige Präsidentin des Brandenburger Landtages.
Voigtländer studierte - nach ersten musikalischen Erfahrungen im Dresdner Kreuzchor unter Rudolf Mauersberger - Dirigieren und Komposition an der Leipziger Hochschule für Musik und an der Akademie der Künste der DDR in Berlin. Von 2001 bis 2008 wirkte er als Professor für Komposition an der Musikhochschule Dresden. Sein Œuvre mit szenischen Werken, Sinfonik, Oratorien, Kammer- und Chormusik sowie Liedern beinhaltet seit den mittleren 1970er-Jahren auch elektro-akustische Musik. „Ich lernte Voigtländer bereits 1967 als Dirigent eigener Werke beim Kreuzchor kennen, welchen er selber erst fünf Jahre zuvor verlassen hatte. Bereits damals verfügte er über erhebliche praktische Erfahrungen. Später als Kollegen an der Dresdner Musikhochschule entwickelte sich zwischen uns durch zahlreiche Gespräche eine zunehmende Vertrautheit“, so Herrmann. Als Herausgeber hatte er Zugriff auf das Archiv des Komponisten in Berlin-Kaulsdorf und erfuhr für die Recherchen Unterstützung durch den Komponisten.
Dresdner Schriften zur Musik, Band 13
Lothar Voigtländer und sein kompositorisches Werk
herausgegeben von Matthias Herrmann
ISBN 978-3-8288-4442-1
296 Seiten, zahlr., auch farbige Abb.
Tectum Verlag Baden-Baden
Buchreihe der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
Rezensionsexemplare sind beim Tectum Verlag anzufordern.
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Grundlagenforschung zur Sächsischen Staatskapelle
Band 14 der Dresdner Schriften erschienen
„Auf den insgesamt rund 2.200 Seiten entstand durch den Autor und ehemaligen Dramaturgen der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Dr. Eberhard Steindorf, ein unvergleichliches Kompendium europäischer Orchesterkultur und -praxis zwischen den Befreiungskriegen und dem Ende des Ersten Weltkrieges“, so Dr. Matthias Herrmann, emeritierter Professor für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Dresden über den kürzlich herausgegebenen 14. Band der Dresdner Schriften zur Musik. Mit „Die Konzerttätigkeit der Königlichen musikalischen Kapelle zu Dresden (1858–1918)“ ist nun die Fortsetzung des 2018 veröffentlichten ersten Teils (1817-1858) zur Konzertgeschichte der Staatskapelle erschienen.
Der Autor Dr. Eberhard Steindorf promovierte am Institut für Musikwissenschaft an der Dresdner Musikhochschule. „Durch die großzügige Unterstützung der Staatskapelle und dem kontinuierlichen Rückenwind von ihren Mitgliedern konnte Steindorf für sein mehrbändiges Werk Jahrzehnte lang diese beeindruckende Grundlagenforschung betreiben. Die dargelegten Fakten gehen weit über die Geschichte der Sächsischen Staatskapelle hinaus. Sie bieten eine Fundgrube für die regionale und überregionale Musikgeschichte“, so Herrmann. Für die Beschreibung der Konzerttätigkeit des Orchesters wurden Aspekte des Musizierens, künstlerische Entwicklungen und Ereignisse, Publikumsreaktionen aber auch interne Vorgänge, Spielstätten sowie Pressezitate und Kapellunterlagen ausgewertet und thematisiert. Dr. Eberhard Steindorf studierte Kirchenmusik und Musikwissenschaft in Dresden und Leipzig, war 35 Jahre als Konzertdramaturg und fast 20 Jahre als Konzertmanager der Sächsischen Staatskapelle Dresden tätig.
Dresdner Schriften zur Musik, Band 14
(herausgegeben von Prof. Dr. Matthias Herrmann):
Die Konzerttätigkeit der Königlichen musikalischen Kapelle zu Dresden (1858–1918)
Eine Dokumentation in zwei Bänden
Von Dr. Eberhard Steindorf
ISBN 978-3-8288-4626-5
1178 Seiten
Tectum Verlag, Baden-Baden
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Caroline Häuser
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Neuer Band der Dresdner Schriften zur Musik erschienen
Über Chorleiter Hans Thamm
Dresdner Schriften zur Musik über Chorleiter Hans Thamm erschienen
„Hans Thamm brannte für das Knabenchorideal und wollte sich selbst und seiner Umgebung zeigen, dass sein neu gegründeter Knabenchor genauso gut singen kann wie die berühmten Kruzianer oder Thomaner – und das hat er geschafft wie Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen des Windsbacher Chors beweisen“, so Dr. Matthias Herrmann, emeritierter Professor für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Dresden über den Protagonisten seines zuletzt herausgegebenen 16. Bands der Dresdner Schriften zur Musik über Hans Thamm von Frohmut Gerheuser.
Thamm war ehemaliger Kruzianer und hat 1940 am ehemaligen Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden, dem Vorgängerinstitut der heutigen Musikhochschule, seinen kirchenmusikalischen Abschluss gemacht. „Er fühlte sich von den damaligen Musikern der Kreuzkirche Rudolf Mauersberger und Herbert Collum so sehr beeinflusst, dass er 1946 nach Kriegsrückkehr selbst einen Knabenchor nach Dresdner Vorbild gründete. Durch sein kontinuierliches Arbeiten in stimmlicher, klanglicher und stilistischer Hinsicht vermochte er es, schon nach geraumer Zeit auf seinen Windsbacher Chor aufmerksam zu machen“, so Herrmann. Damit habe er wie Karl Richter in München und Franz Herzog in Göttingen die mitteldeutsche Chortradition in Westdeutschland etabliert und somit die bestehenden Grenzen im geteilten Land wenigstens in musikalischer Hinsicht überwunden.
„Mit dem neuen Kreuzkantor Martin Lehmann ab Herbst 2022 schließt sich der Kreis Dresden – Windsbach – Dresden. Lehmann sang nicht nur selbst im Kreuzchor und war Absolvent der Dresdner Musikhochschule, sondern auch ein Jahrzehnt lang Thamms Nachfolger in Windsbach“, so Herrmann. Verfasst hat die Biografie von Hans Thamm der Münchner Autor Frohmut Gerheuser, der Thamms Klavierschüler in Windsbach war und zeitlebens der Musik verbunden ist.
Dresdner Schriften zur Musik, Band 16
(herausgegeben von Prof. Dr. Matthias Herrmann):
Hans Thamm und sein Windsbacher Knabenchor
Ein Leben für die Musica Sacra
Von Frohmut Gerheuser, unter Mitwirkung von Erhard Frieß
ISBN 978-3-8288-4663-0
320 Seiten
Tectum Verlag, Baden-Baden

Neuer Schulleiter am Landesgymnasium für Musik
Joachim Rohrer seit August im Dienst
Joachim Rohrer ist seit diesem Schuljahr neuer Schulleiter des Landesgymnasiums für Musik Carl Maria von Weber Dresden. „Ich freue mich darauf, musikbegeisterte Schülerinnen und Schüler kennenzulernen und mit ihnen, ihren Lehrerinnen und Lehrern und ihren Eltern gemeinsam nach individuellen Wegen zu suchen, damit sie ihre Fähigkeiten – sowohl künstlerisch als auch fachlich - bestmöglich entfalten und weiterentwickeln können“, so Rohrer.
Der 56-Jährige studierte Schulmusik und Politikwissenschaft in Stuttgart. Neben seiner langjährigen Lehrtätigkeit an einem Baden-Württembergischen Musikgymnasium lehrte er schulpraktische Chor- und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik Freiburg (2006 - 2010) und war zuletzt Schulleiter des Landesgymnasiums für Musik „Clara-Schumann“ in Lahr (2010 – 2021). Als einer, der Dresden bisher nur aus der touristischen Perspektive kannte, habe er nun die Gelegenheit hinter die Fassade der traditionsreichen Kulturmetropole zu blicken. Rohrer: „Die Aufgabe des Sächsischen Musikgymnasiums die Schülerinnen und Schüler auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten und sie nicht nur als aktive Musikerinnen und Musiker, sondern auch als weltoffene, tolerante junge Menschen, die sich an gesellschaftlichen Entwicklungen aktiv beteiligen wollen, auszubilden, inspiriert mich.“
Das Konzept des Zusammenwirkens von Musikgymnasium und Musikhochschule, wie es in Dresden der Fall ist, habe ihn überzeugt. „Die Lehrenden der Musikhochschule sind hauptverantwortlich für die hochprofessionelle Ausbildung im Bereich der Instrumental- und Vokalpädagogik am Gymnasium und die großartigen Veranstaltungen der Studierenden sorgen dafür, dass unsere Schülerinnen und Schülern die bunte Welt der Musik kennenlernen. Dieses Zusammenspiel ist selten in Deutschland“, so Rohrer weiter.

Verabschiedung von Prof. Dr. Matthias Herrmann
Der Musikwissenschaftler geht in den Ruhestand
Im Herbst verabschiedet die Musikhochschule Prof. Dr. phil. habil. Matthias Herrmann offiziell in den Ruhestand. Der Musikwissenschaftler wird emeritiert, bleibt aber weiterhin Hochschulmitglied. 1955 im Erzgebirge geboren, war er Mitglied im Dresdner Kreuzchor und studierte später Musikwissenschaft an der Universität Leipzig. Nach Tätigkeiten an der Sächsischen Landesbibliothek Dresden und am Sächsischen Tageblatt kam er 1986 an unsere Hochschule: zunächst ans Heinrich-Schütz-Archiv und 1993 als Professor für Musikgeschichte ans Institut für Musikwissenschaft. Zahlreiche Vorträge führten ihn quer durch Deutschland und ins Ausland, zuletzt nach Bulgarien, Japan, Österreich und Tschechien.
Im Interview erzählt er, was er der Musikhochschule Dresden für die Zukunft wünscht, welche Begegnungen ihm aus seinen Dienstjahren in Erinnerung bleiben werden und welche Projekte er weiterhin verfolgen wird.
Die öffentliche Verabschiedung wird am 13. Oktober 2021, 18:00 Uhr, im Kleinen Saal stattfinden.
Was planen Sie für Ihren Ruhestand?
Jeder – so auch ich – hat beim Eintritt in den Ruhestand die Illusion, mehr Ruhe und weniger Verpflichtungen zu haben. Ich bin gespannt, wie das in der Realität aussehen wird.
Sie bleiben der HfM noch als Professor erhalten. An welchen Projekten arbeiten Sie weiter?
Ich behalte die Herausgeberschaft der „Dresdner Schriften zur Musik“. Weitere von mir betreute Bände befassen sich mit Musikern jüdischer Herkunft: Paul Aron emigrierte 1933 aus Dresden und starb 1955 in New York; Erwin Schulhoff dagegen misslang die Auswanderung von Prag in Richtung Sowjetunion und starb 1942 in einem bayerischen Internierungslager. Beide Persönlichkeiten haben für die Etablierung der zeitgenössischen Musik enorm viel geleistet und verdienen weitere Aufarbeitung. Eine andere, ebenso wichtige Thematik steht kurz vor der Drucklegung: Der zweite Teil der „Konzerttätigkeit der Königlichen musikalischen Kapelle zu Dresden: 1859 – 1918“ des früheren Dramaturgen der Sächsischen Staatskapelle, Eberhard Steindorf. Das ist wiederum eine beeindruckende Quellenarbeit, die Bestand haben wird. Sie dürfen auch auf diese Geschichten gespannt sein!
Sie haben viel zu Musikerpersönlichkeiten geforscht. Welcher Musiker hat Sie am meisten beeindruckt und warum?
Wenn man über einen Menschen arbeitet, die man persönlich erlebt hat, ist es nicht immer leicht, Objektivität zu wahren. Auch noch nach 50 Jahren beeindruckt mich mein ehemaliger Lehrer im Kreuzchor, Rudolf Mauersberger, der 1971 verstarb. Er hat sich seiner Aufgabe mit totaler Hingabe gewidmet, hatte Visionen und war eine besonders direkte Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Solch unverwechselbare Persönlichkeiten gibt es heute nur noch selten.
Wenn Sie an Ihre Dienstjahre zurückdenken: Welche Highlights bleiben Ihnen in Erinnerung?
Meine erste Dienstreise zu einer wissenschaftlichen Tagung ins westliche Ausland – und zwar nach Österreich – am Jahresbeginn 1988. Obwohl ich kein sogenannter DDR-„Reisekader“ war, hat die damalige Hochschulleitung dem verantwortlichen Ministerium für Kultur in Berlin die Zustimmung erteilt und so das dortige Genehmigungsverfahren ermöglicht.
Aus den zahlreichen Konferenzen, die ich seit Ende der 1980er Jahre geleitet habe, ragt die dreiteilige Serie „Dresden und die avancierte Musik im 20. Jahrhundert“ als Kooperation mit dem Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik (1998 – 2002) heraus. Die zahlreichen Vorträge in Verbindung mit dokumentarischem Material haben wir in unserer damaligen Buchreihe „Musik in Dresden“ auf rund 1.200 Seiten veröffentlicht.
Zudem möchte ich eine wiederholt praktizierte Veranstaltungsform „Ein Tag für …“ erwähnen, die mir viel Spaß gemacht hat: zuletzt im Gedenken an Peter Schreier, davor für Günter Raphael, Max Reger, Lothar Voigtländer, Udo Zimmermann etc. Das waren Veranstaltungen mit Vorträgen, Roundtables und Konzerten, die auf viel Interesse gestoßen sind. Der Schreier-Tag war ein regelrechter Besuchermagnet.
Gibt es eine witzige/rührende Anekdote aus Ihren Berufsjahren, die Sie mit uns teilen wollen?
Ja, ich fand mal vor einer Semesterpause ein Päckchen mit Keksen und einem Briefchen vor. Der Absender war eine amerikanische Studentin, die vorübergehend meine Vorlesungen besuchte hatte und zum Abschied schrieb: Sie habe bemerkt, wie sehr ich meinen Beruf lieben würde. Deshalb habe sie für mich etwas aus ihrer Heimat gebacken.
Was wünschen Sie der HfM Dresden für die Zukunft?
Dass sie sich ihrer 165-jährigen Geschichte vom Königlichen Konservatorium über das Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden (vereinigt mit der Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle) und der Akademie für Musik und Theater noch stärker bewusst wird – auch aus dem Grunde, weil die Anzahl der Anfragen nach Studierenden und Lehrenden aus aller Welt deutlich zugenommen hat und wir oft nicht auskunftsfähig sind. Da zahlreiche Archivalien 1945 verbrannt sind, kommt man in Zukunft nicht umhin, eine systematische Personenerfassung seit 1856 zu betreiben.
Welche Rolle spielt die Musikwissenschaft für zukünftige Generationen?
Sie wird nicht an Bedeutung verlieren, da Musik und das Reflektieren über sie Teil der menschlichen Gesellschaft ist. Schwerpunktverlagerungen, gerade im medialen Bereich, werden nicht ausbleiben, was (historisch betrachtet) völlig normal ist. Wichtig scheint mir aber, dass wir als Fachvertreter eine verständliche Sprache wählen, um eine stärkere Wirkung auch beim breiteren Publikum zu erzielen.

Die Konzerttätigkeit der Königlichen musikalischen Kapelle zu Dresden (1817–1858). Institutsgeschichtliche Studie und Dokumentation
Eberhard Steindorf
Tectum Verlag, Baden-Baden 2018
960 S., gebunden
(Dresdner Schriften zur Musik, hrsg. von Matthias Herrmann; Bd. 11)
ISBN 978-3-8288-4155-0
mehr zum Inhalt
Der Sächsischen Staatskapelle Dresden wird als Opern- wie als Konzertorchester hohe internationale Anerkennung gezollt. Während die 1548 gegründete kurfürstliche Hofkapelle seit dem 17. Jahrhundert der Bühne verpflichtet war, bildete sie als Königliche musikalische Kapelle ihre Qualitäten auf dem Konzertpodium in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich und in erstaunlichem Umfang aus – eine Entwicklung, die bisher weitgehend unerforscht geblieben ist. Die vorgelegte Dokumentation gibt, vorwiegend anhand von Presse- und Archivmaterial, einen Überblick über Daten, Programme, Interpreten, Konzertformen, Säle, Veranstalter, interne und äußere Vorgänge, künstlerische Leistungen und Bedingungen, kritische Wertungen und Publikumsresonanz in den Jahren zwischen 1817 und 1858, als die Kapellmeister Morlacchi, Weber, Wagner und Reißiger an der Spitze des Orchesters standen. Eine vorangestellte Studie weist auf die Tradition der Kapelle und das institutionelle und künstlerische Gefüge hin, in dem sich ihre Konzertaktivitäten vollzogen.
Bezug über:
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Franz Herzog – ein Kruzianer in Göttingen. Chordirigent und Komponist
Vitus Froesch
Tectum Verlag, Marburg 2017
176 S., mit zahlreichen Bildern, gebunden
(Dresdner Schriften zur Musik, hrsg. von Matthias Herrmann; Bd. 10)
ISBN 978-3-8288-3954-0
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Über Jahrzehnte hat Franz Herzog (1917-1986) das Musikleben Göttingens mit geprägt. Aus einem Schulchor, den er als Musiklehrer am Felix-Klein-Gymnasium 1953 aufbaute, bildete er den noch heute bestehenden Göttinger Knabenchor. Diesem Ensemble prägte er einen strahlenden und expressiven Klangcharakter auf. Daneben war Herzog ein vielseitiger und anspruchsvoller Komponist und hinterließ rund 200 Werke.
Seine Fähigkeiten kamen nicht von ungefähr, hatte er doch seine Gymnasialzeit im Dresdner Kreuzchor verbracht. Dort wurde sein hohes musikalisches Talent von Kreuzkantor Rudolf Mauersberger gefördert, sodass er diesen noch als Kruzianer bei Einstudierungen und Aufführungen vertrat. Musik studierte Herzog am Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden, der heutigen Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Mit diesem Band liegt nun die erste Monographie zu Franz Herzog und seiner Lebensleistung vor. Seltene Fotografien sowie Verzeichnisse seiner Werke und der nachweisbaren Tonaufzeichnungen runden den Band ab.
Bezug über:
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Filmmusik und Narration. Über Musik im filmischen Erzählen
Manuel Gervink und Robert Rabenalt (Hrsg.)
Tectum Verlag, Marburg 2017
253 S., gebunden
(Dresdner Schriften zur Musik, hrsg. von Matthias Herrmann; Bd. 6)
ISBN 978-3-8288-3682-2
mehr zum Inhalt
Die ausgesuchten Beiträge beschäftigen sich mit der Frage, wie filmisches Erzählen durch Musik beeinflusst wird. Hierbei zeigt die Vielfalt der Perspektiven künstlerische Möglichkeiten genauso wie analytische Methoden und Terminologie auf. Mit vielen Beispielen aus unterschiedlichen Genres, Erzählformen und Entstehungszeiten werden individuelle aber auch generelle Vorgehensweisen erklärt und konkrete Zugänge zur Thematik offeriert.
Bezug über:
www.tectum-verlag.de

Heinrich Schütz – Mensch, Werk, Wirkung Texte und Reden
Wolfram Steude
Tectum Verlag, Marburg 2016
356 S., mit Abbildungen, gebunden
(Dresdner Schriften zur Musik, hrsg. von Matthias Herrmann; Bd. 7)
ISBN 978-3-8288-3840-6
mehr zum Inhalt
Der renommierte Dresdner Musikwissenschaftler Wolfram Steude hat sich seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts intensiv mit dem kursächsischen Hofkapellmeister Heinrich Schütz (1585–1672) auseinandergesetzt. 1985 schrieb er:
"Schütz war weder 'Kirchenmusiker' im eingeschränkten Sinne von heute, noch war er 'weltlicher Kapellmeister' im heutigen Sprachgebrauch – er war als Hofkapellmeister beides."
In knapp vier Jahrzehnten entfaltete Wolfram Steude ein komplexes Forschungsprogramm zu Schütz. Er befasste sich ausgiebig mit Biographie und Umfeld des Komponisten, mit dem Wirken an Fürstenhöfen und in Kirchen sowie mit Aspekten des Gesamtwerks, seiner Überlieferung und Nachwirkung bis in die Gegenwart.
Im vorliegenden Band sind 23 Texte und Reden zum Thema Heinrich Schütz versammelt. Sie entstanden für Buch, Jahrbuch, Zeitschrift und Tageszeitung bzw. als Redemanuskript und Rundfunkbeitrag. Aus der Gesamtschau ergibt sich ein beeindruckendes, facettenreiches Bild eines Menschen und Musikers von europäischer Ausstrahlung.
Wolfram Steude (geb. 1931 in Plauen/Vogtland) studierte Kirchenmusik, Musik- und Kunstgeschichte vor allem in Leipzig. Danach wirkte er zeitlebens in Dresden: als evangelischer Kantor (bis 1976), als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Sächsischen Landesbibliothek (1961–1980) sowie als Kustos und Professor für Alte Musik an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber (1980–1996). Er war leitendes Mitglied der Cappella Sagittariana, einem Dresdner Ensemble für Alte Musik, und Mitherausgeber des Schütz-Jahrbuchs der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft, Kassel. Kurz vor seinem Tode 2006 gründete er den Verein "Heinrich Schütz in Dresden".
Bezug über:
www.tectum-verlag.de

"War ich gut?" Der Dresdner Nachkriegsregisseur Erich Geiger
Romy Petrick
Tectum Verlag, Marburg 2015
311 S., mit zahlreichen Notenbeispielen, gebunden
(Dresdner Schriften zur Musik, hrsg. von Matthias Herrmann; Bd. 4)
ISBN 978-3-8288-3660-0
mehr zum Inhalt
Der Regisseur und Bühnenautor Erich Geiger (1924–2008) ist heute weitgehend unbekannt, obwohl er mit seinen innovativen Inszenierungsideen in den 1950er Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er in Karlsruhe und Berlin eine fulminante Theaterkarriere, die ihn schließlich an die Staatsoper Dresden führte. Dort prägte er ein Jahrzehnt als Oberspielleiter die Entwicklung der Oper maßgeblich mit. Seine Inszenierungen zeichneten sich durch experimentelle Ansätze und außergewöhnliche Beleuchtungseffekte aus, die von seiner Arbeit beim Fernsehen beeinflusst wurden.
Zwischen den beiden deutschen Staaten pendelnd, bezog er nur selten offen Stellung zu politischen Fragen. Trotzdem wurde er in der DDR zum unbequemen Außenseiter. 1965 verließ Geiger die DDR, da er sich dort künstlerisch nicht weiter entfalten konnte.
Anhand seiner Inszenierungen zeichnet die Musikwissenschaftlerin und Sängerin Romy Petrick den künstlerischen Werdegang dieses vergessenen Regiesseurs nach und beleuchtet damit ein packendes Stück Theatergeschichte.
Bezug über:
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Vom Expressionismus zum verordneten "Realistischen Musiktheater" Walter Felsenstein – Eine dokumentarische Biographie 1901 bis 1951
Boris Kehrmann
Tectum Verlag, Marburg 2015
2 Teilbände
1362 S., gebunden
(Dresdner Schriften zur Musik, hrsg. von Matthias Herrmann; Bd. 3)
ISBN 978-3-8288-3266-4
mehr zum Inhalt
Bis heute wird Walter Felsenstein (1901–1975) automatisch mit dem Attribut des „Realistischen Musiktheaters“ belegt. Dabei hielt der Regisseur „Realismus“ für das Unkünstlerische schlechthin. Erst als der Ostberliner Magistrat drohte, der Komischen Oper die Subventionen zu entziehen, nahm er die Vereinnahmung seines Schaffens für den (Sozialistischen) Realismus widerstrebend hin. Andernfalls hätte es das Aus für seinen seit 1932 gehegten Lebenstraum einer Reformoper bedeutet. Unter diesem, ihm im Zeichen des „Kalten Krieges“ aufgezwungenen „Kompromiss“ hat er, der seit 1918 Theater machte, gelitten. Der innere und äußere Kampf gegen Bürokraten und Ideologen zermürbte ihn. Und doch ist es ausschließlich der „alte Felsenstein“, der heute das Felsenstein-Bild prägt.
Die dokumentarische Biographie unternimmt es erstmals, den Fokus auf die ersten 50 Lebensjahre des bahnbrechenden Theatermannes zu richten. Sie lässt nachträglich verfälschende Erinnerungen beiseite und stützt sich kritisch auf zeitgenössische Quellen aus zahlreichen öffentlichen und privaten Archiven in vier Ländern. Hauptquelle sind die hier erstmals veröffentlichten Briefe an seine erste Frau Ellen Neumann sowie wesentliche Familienbriefe, die uns im innerfamiliären Dialog über Systemgrenzen hinweg erschließen, was Felsenstein jenseits diplomatischer und politischer Taktik dachte.
Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der bisher unerforschten Zeit von 1901 bis 1951. Die letzten 24, äußerlich glanzvollen, innerlich von zunehmender Isolation geprägten Lebensjahre werden schlaglichtartig beleuchtet, sofern sie die Themen dieses Buches spiegeln: Die Kontinuität seines durch Expressionismus, Ersten Weltkrieg und die Revolutionen von 1917ff. geprägten Schaffens und die Bewältigung der eigenen Vergangenheit.
Bezug über:
www.tectum-verlag.de

Klingende Raumkunst Imaginäre, reale und virtuelle Räumlichkeit in der Neuen Musik nach 1950
Johannes Voit
Tectum Verlag, Marburg 2014
333 S., mit zahlreichen Abbildungen, gebunden
(Dresdner Schriften zur Musik hrsg., von Matthias Herrmann; Bd. 2)
ISBN 978-3-8288-3261-9
mehr zum Inhalt
Musik entfaltet sich in der Zeit, aber hat sie auch eine räumliche Ausdehnung? Spätestens seit Lessings einflussreicher Schrift Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie galt die Musik vornehmlich als Zeitkunst, im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich dies jedoch grundlegend geändert. Seit Komponisten zunehmend räumliche Aspekte in ihre Kompositionen einbeziehen, das starre Gegenüber von Podium und Publikum hinterfragen und mit intermediären Werken aus den Bereichen Klangskulptur, Klanginstallation oder Klangperformance die Grenzen zwischen Musik und Bildender Kunst aufzulösen beginnen, hat sich auch die Art verändert, wie wir über Musik sprechen.
Johannes Voit liefert eine sorgsame Systematisierung der verschiedenen räumlichen Aspekte, die speziell in der Neuen Musik und der Klangkunst eine Rolle spielen, und veranschaulicht diese an ausgewählten Beispielen. Zahlreiche Bezüge zur Bildenden Kunst geben Einblicke in die wechselseitige Beeinflussung der beiden Künste und beleuchten die philosophische und wahrnehmungspsychologische Komponente der stets neu zu stellenden Frage nach dem Verhältnis von Zeit und Raum in den Künsten.
Bezug über:
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Die Chormusik von Rudolf Mauersberger. Eine stilkritische Studie
Vitus Froesch
Tectum Verlag, Marburg 2013
220 S., mit zahlreichen Notenbeispielen, gebunden
(Dresdner Schriften zur Musik, hrsg. von Matthias Herrmann; Bd. 1)
ISBN 978-3-8288-3064-6
mehr zum Inhalt
Eine umfassende stilkritische Studie über den Komponisten Rudolf Mauersberger (1889–1971). Seine Chormusik gewinnt zunehmend an Bedeutung und kommt außerhalb Dresdens häufiger denn je zur Aufführung. Für den Dresdner Kreuzchor entstandene Werke wie die Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“ und das „Dresdner Requiem“ sind inzwischen in das Repertoire zahlreicher Chöre eingegangen. Anhand von Notenbeispielen wird die zentrale Bedeutungsebene im Chorwerk des ehemaligen Kreuzkantors – das Verhältnis von Text und Musik – spannend entschlüsselt.
Bezug über:
www.tectum-verlag.de