Das diesjährige Symposium der „Wissenschaftlichen Sozietät Musikpädagogik“ fand vom 23. bis 24. Mai 2025 unter dem Motto "Musikalisches Wissen im Kontext von Lehren und Lernen" an der Universität Kassel statt.

Die Dissertation von Dr. Daniel Prantl, Vertretung der Professur Musikdidaktik, zum Thema "Schulmusik und Musikschule im Klassenzimmer: ein videobasierter empirischer Theorienvergleich" (2024) wurde als eine von drei nominierten Arbeiten für den Sigrid Abel-Struth-Preis bekanntgegeben. „Die auf hohem theoretischen und methodischen Niveau verfasste Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zu einer Annäherung von schulischer und instrumentalbezogener Musikpädagogik und dürfte für Musikpädagog:innen, die in Forschung, Lehre und Praxis tätig sind, ein großer Gewinn sein“, so die Jury. Die Dissertation ist 2024 im Georg Olms Verlag erschienen.

Weiterhin hat Prantl im Rahmen seines Vortrags „Materielle Verankerung musikpädagogischen Wissens“ ein praxistheoretisch inspiriertes Modell der Wissensproduktion vorgestellt und dieses exemplarisch am Konzept der "Verständigen Musikpraxis" nach Hermann Josef Kaiser erläutert. In seinen Forschungen hierzu nimmt Prantl die Bedeutung der sogenannten materiellen Verankerungen musikpädagogischen Wissens - also konkreter Lehrbücher, Zeitschriftenartikel und Bücher in den Fokus und plädiert dafür, deren Bedeutung bei der Verbreitung musikpädagogische Ideen mehr in den Blick zu nehmen. Erste Ergebnisse am Beispiel des oben genannten Modells deuten darauf hin, dass - je nachdem, auf welche materielle Verankerung man sich bezieht - eine andere Form musikpädagogischen Wissens in Erscheinung tritt. Konsequenz ist, dass musikpädagogisches Wissen nicht als gegeben, sondern in den jeweiligen Kontext eingebunden betrachtet werden muss.