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Gesamteinspielung vor Veröffentlichung

Der 1964 in Paris geborene Komponist Mark Andre gilt als sensibler Klangforscher und begehrter Hochschullehrer. Seit nunmehr 10 Jahren hat er eine Kompositionsprofessur an der HfM Dresden inne.

Seine Musik bewegt sich oftmals an der Grenze des Hörbaren. Musik, die den Geist der Utopie atmet. Um diesen geht es auch in seinem Zyklus „riss“, den das Ensemble Modern unter Leitung von Ingo Metzmacher gemeinsam mit hr2-kultur ersteingespielt hat und nun auf CD im eigenen Label herausbringt.

In der Werkgruppe „riss“ begibt sich Mark Andre gleich dreimal auf die Suche nach den kompositorischen Zwischenräumen. „Räume, die sich oft latent oder sehr zerbrechlich und atemlos zwischen den Polaritäten befinden“, so Mark Andre. Der Riss als ein Zwischenort, ein trennender wie verbindender Raum zwischen etwas, das zusammengehört, aber auch als etwas, das den Blick auf Verborgenes, Dahinterliegendes freigibt. 2011 begegnete der Komponist der Theologin Margareta Gruber während einer Recherchereise in Jerusalem. Ihr Aufsatz „Der Vorhang zerreißt“, ihr Hinweis auf die doppelte Figur des Risses im Markusevangelium, lieferte den entscheidenden Impuls für die Entstehung der Werkgruppe „riss“, die Mark Andre nicht in numerischer Folge komponierte.

2014 wurde „riss 2“ vom Ensemble Modern uraufgeführt; 2016 folgte die Uraufführung von „riss 3“ mit dem Ensemble Musikfabrik und 2017 „riss 1“ mit dem Ensemble intercontemporain. „riss“ stellt die Frage nach dem Zusammenhalt des Vereinzelten, nach der Ganzheit in der Vielheit – und lässt das Publikum daran teilhaben, wie zwischen den einzelnen Werken inhaltliche und klangliche Korrespondenzen entstehen und das Triptychon musikalisch Gestalt annimmt. Das Ensemble Modern führte den Zyklus 2019 in der Kölner Philharmonie, in der Alten Oper Frankfurt, in Innsbruck bei den Klangspuren Schwaz und bei der Shanghai New Music Week auf.


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