Nach 32 Dienstjahren an der Musikhochschule geht der Leiter des Tonstudios Dirk Homann in den Ruhestand. Eigenen Worten zufolge hatte er mit den vielen Musikproduktionen und Veranstaltungen ein schönes, kreatives und motiviertes Berufsleben. „Der Abschied ist mit einigen besonderen Erinnerungen verknüpft wie das Glockenrequiem zum 50. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im 2. Weltkrieg 1995“, so Homann. Für die weltweite Rundfunk-Übertragung des von Johannes Wallmann komponierten Geläutes mit 129 Glocken an 47 Dresdner Kirchen war das HfM-Tonstudio die Zentrale. Zur Anbindung der vielen Außenstellen mit Tonübertragung in die Hochschule sei extra ein für damalige Verhältnisse hypermodernes Lichtleiterkabel aufwendig verlegt worden, mehrere Fernsehteams wären im Haus gewesen und der während der Sendung anwesende Rektor Wilfried Kretzschmar habe später im Senat von einem "beeindruckenden Erlebnis" gesprochen.

Auch die Planung und Inbetriebnahme der Tontechnik für den neuen Konzertsaal sei eine unvergessliche Erinnerung. „Bei einer langen nächtlichen Sitzung im Großen Haus des Staatsschauspiels Dresden wurden vier verschiedene, für die Installation im Konzertsaal geeignete und technisch vergleichbare Lautsprechersysteme mit ganz unterschiedlichem Musikmaterial von knapp 40 fachlich und künstlerisch kompetenten Hörern im AB-Vergleich bewertet. Ihre Beurteilung der anonymen Alternativen ergab ein ziemlich eindeutiges Ergebnis und hat einen der anwesenden, vielgereisten und gestandenen Firmenvertreter noch ohne die Perspektive des Gewinners oder Verlierers zu den Worten bewegt: „So etwas Tolles habe ich noch nicht erlebt!““, so Homann.

Dirk Homann war von 2016 bis 2021 Vorsitzender des Personalrats und viele Jahre Mitglied im Senat. „Ich habe insgesamt acht Hochschulradtouren organisiert und bin mir sicher, dass sie bei den Kolleginnen und Kollegen in guter Erinnerung sein werden“, so Homann.

Für die Zeit nach seiner Verabschiedung am 24. Mai freut er sich auf das Ehrenamt als Ortswanderwegewart im Kreis Rabenau und auf viele Radtouren in frischer, stiller und unberührter Natur.