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Zum Tod von Udo Zimmermann

„Professor Udo Zimmermann gehört zu den wichtigsten Komponistenpersönlichkeiten der Ge­gen­wart. Mit seiner als Abschlussarbeit komponierten Oper „Die weiße Rose“ ist er weltweit nicht nur als Komponist, sondern auch als Humanist in die Musikgeschichte eingegangen. Unsere Hochschule hat er durch seine Persönlichkeit und seine Arbeit über viele Jahre hinweg tief ge­prägt“, so Rektor Axel Köhler zum Tod des emeritierten Hochschulprofessors Udo Zimmer­mann.

Zimmermann studierte nach dem Abitur an der Hochschule für Musik Dresden Komposition, Dirigieren und Gesang. Seit 1976 war er selber Dozent an der Musikhochschule und wurde 1979 zum Professor für Komposition berufen. „Wir sind sehr dankbar für seine Lehrtätigkeit bei uns im Hause, dem er als Professor verbunden war und trotz aller Aktivitäten im In- und Ausland die Treue hielt. Wir verdanken ihm eine Vielzahl von Konzerten, Tagungen und Workshops, die wir gemeinsam mit den von ihm gegründeten und auch geleiteten Institutionen fortführen wer­den“, so Prof. Dr. Jörn Peter Hiekel, Studiendekan der Fachrichtung Komposition und Leiter des Instituts für Neue Musik. Viele sehr unterschiedliche Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt würden Zimmermann und seinem ausgeprägten Sinn für die beglückenden oder be­rüh­renden Impulse der Gegenwartskunst viele wichtige Inspirationen und Aufführungssituationen verdanken.

„Die Studierenden waren stets mitgerissen von Udo Zimmermanns Leidenschaft beim Komponieren seiner Musik. Sein Vermächtnis wollen wir weiterführen und planen deshalb gemeinsam mit der Udo-Zimmermann-Stiftung eine Gastdozentur im Bereich Neue Musik ab 2022“, so Köhler.

 

Vollständiger Nachruf von Prof. Dr. Jörn Peter Hiekel, Studiendekan der Fachrichtung Komposition und Leiter des Instituts für Neue Musik:

Udo Zimmermann, der auch als Komponist Bedeutendes leistete, ist zu jenen Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart zu rechnen, ohne die unser Kulturleben gewiss viel ärmer wäre. Steht sein Name doch – weit über die Grenzen Sachsens, ja sogar Deutschlands hinaus – seit Jahrzehnten nicht nur für ein facettenreiches eigenes Oeuvre, sondern auch für einen leidenschaftlichen Einsatz für die Vermittlung und Aufführung der europäischen Gegenwartsmusik. Dieser Einsatz war getragen von einer unermüdlichen Bereitschaft zur Vernetzung und Grenzüberschreitung. Und er richtete sich - das war bei allen Begegnungen mit Zimmermann zu spüren - stets gerade auf jene Art der Wachheit des Geistes, von der die stete Auseinandersetzung mit einer lebendigen, mehr als bloß unterhaltsamen Kunstmusik in besonderem Maße getragen werden kann, aber zu der diese ihrerseits auch beizutragen vermag.
Viele sehr unterschiedliche Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt verdanken Zimmermann und seinem ausgeprägten Sinn für die beglückenden oder berührenden Impulse der Gegenwartskunst viele wichtige Inspirationen und Aufführungssituationen. Und alle Musikhörenden in Dresden, aber auch an den anderen Orten seines Wirkens, können Zimmermann dankbar sein für jenen anregenden und beharrlichen Umgang mit dem Unvertrauten, Abenteuerlichen, auf neue Weise Verlockenden, den manche der ‚klassischen‘ Institutionen zuweilen vermissen lassen.
Gerade dieser Facette seines umfangreichen Wirkens weiß sich unsere Hochschule - deren Absolvent Zimmermann ja war und an der sein international beachtetes Meisterwerk "Weiße Rose" als Abschlussarbeit konzipierte - in besonderem Maße verpflichtet. Wir sind sehr dankbar für seine Lehr- und Vermittlungstätigkeit bei uns im Hause, dem er als Professor verbunden war und trotz aller Aktivitäten im In- und Ausland die Treue hielt. Aber wir sind ebenso dankbar auch für eine Vielzahl von Konzerten, Tagungen oder Workshops, die wir gemeinsam mit den von ihm gegründeten und auch geleiteten Institutionen durchführen konnten und weiter durchführen werden. Und gemeinsam mit der seinen Namen tragenden Stiftung wollen wir in den nächsten Jahren neue Projekte entwickeln. Sie suchen Udo Zimmermanns vorbildlichem, viele junge Menschen mitreißendem Sinn für die Abenteuerbereitschaft beim hörenden Erleben von Musik gerecht zu werden.

Prof. Udo Zimmermann/Foto: privat