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Zum Tod von Prof. Günter Philipp

„Professor Günter Philipp hat mich persönlich nachhaltig in meiner Studienzeit geprägt. Mit seinem Fach der freien Improvisation lehrte er den bewussten Umgang mit künstlerischer Freiheit und ermutigte durch seine Persönlichkeit die Studierenden, künstlerisch mit sich selbst zu experimentieren“, so Rektor Axel Köhler zum Tod des emeritierten Hochschulprofessors Günter Philipp. Auch als Maler bliebe er der Musikhochschule in Erinnerung, so Köhler weiter, sechs seiner Bilder sind in der Hochschule zu sehen.

Professor Philipp war ein aktiver Mensch und vielseitiger Künstler, davon zeugen einerseits seine Ehrungen als Pianist – u.a. war er 1956 Preisträger des 1. Internationalen Schumann-Wettbewerbs Berlin – und andererseits die zahlreichen Ausstellungen seiner insgesamt 1.500 Gemälde und Aquarelle sowie unzählige Zeichnungen. Seine Klavierstudierenden schätzten ihn als einfühlsamen und geduldigen Pädagogen, hervorragenden Methodiker sowie als künstlerischen Inspirator. Einige von ihnen gewannen Preise oder erhielten eine Professur. Philipps Lehrbuch „Klavierspiel und Improvisation“ (1984/2003) gilt als Standardwerk auf diesem Gebiet.

Nach einem Wechsel von der Leipziger Hochschule für Musik unterrichtete Philipp seit 1972 an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden Klavier. Er führte in der damaligen DDR

den Improvisationsunterricht für Klavier und gemischte Gruppen ein, der ab 1978 in Dresden obligatorisch wurde. 1990 erhielt er den Ruf als künstlerischer Professor an die Dresdner Hochschule. Nach seinem Eintritt in den Altersruhestand 1992 war er noch zehn Jahre lang als Honorarprofessor in Dresden tätig. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit gab er zahlreiche Meisterkurse, u.a. an der Hochschule für Musik Stockholm (1991), und erhielt eine Gastprofessur an der Musikhochschule Tokio (1995). 1973 war er Mitgründer des Altenburger Klavierseminars, in dessen Rahmen 40 Jahre lang alljährlich Meisterkurse abgehalten wurden.

 

Prof. Günter Philipp/Foto: privat