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Kompositionsprofessor erhält Mauricio Kagel Musikpreis

„Der Mauricio Kagel Musikpreis ist eine international hoch angesehene Auszeichnung und ich freue mich sehr darüber, damit ausgezeichnet zu werden“, so Manos Tsangaris, Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Dresden und ehemaliger Student von Mauricio Kagel im Vorfeld der Auszeichnung mit dem Musikpreis der Kunststiftung NRW am 7. Mai im Kolumba Kunstmuseum Köln.

„Komposition findet seit langem nicht mehr nur in der Musik statt. Es ist mir ein Anliegen, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass alle Medienformate, die wir tagtäglich über das Internet, Social Media, Nachrichten-Sendungen, Werbespots etc. konsumieren, für einen bestimmten Zweck komponiert sind. Damit haben Komponisten und Komponistinnen einen nicht zu verachtenden Einfluss darauf haben, wie Inhalte transportiert und wahrgenommen werden“, so Tsangaris. Der Preis ist mit 80.000 Euro dotiert. Darin enthalten ist ein Zuschuss in Höhe von 50.000 Euro für die Aufführung eines neu entstehenden Werkes mit einem Ensemble aus NRW. Die Kunststiftung NRW vergibt den Mauricio Kagel Musikpreis seit 2011 an international tätige, hochqualifizierte Komponistinnen und Komponisten aus.

Im Statement des künstlerischen Beirats heißt es: „Manos Tsangaris ist ein künstlerisches Multiversum. Will man ihn auf ein bestimmtes Genre festlegen, kommt er sofort mit einem anderen um die Ecke: als Komponist oder als Poet, als Theatermacher, Kommunikationsforscher, Medien-, Licht- oder Landschaftskünstler – und manchmal auch alles zugleich. Jedes Mal aber entsteht in seinen Arbeiten eine ganz eigene Welt (…). Die Erfahrungen und Wahrnehmungen des Einzelnen werden in Manos Tsangaris‘ detailreichen Projekten zum Ausgangspunkt für ein geschärftes allgemeines, gesellschaftliches Bewusstsein – das ist ein aktuelles, notwendiges Konzept für unsere Gegenwart, das zugleich als Erbe Mauricio Kagels gelten kann.“

 

Manos Tsangaris (*1956), Komponist, Trommler und Installationskünstler, zählt zu den bedeutendsten Vertretern des neuen Musiktheaters. 2009 wurde er zum Professor für Komposition an die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden berufen, im selben Jahr zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin gewählt. Seit 2010 ist er Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, seit 2017 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er gründete im Jahr 2011 das „Internationale Institut für Kunstermittlung“ und widmete sich Forschungen auf dem Gebiet der szenischen Anthropologie. Seit den 1970er Jahren hat Tsangaris immer wieder innerhalb unterschiedlicher künstlerischer Formate die Bedingungen der Aufführung zum wesentlichen Gegenstand von Komposition gemacht.


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Manos Tsangaris / Fotograf: Fabian Stuertz