Es zeichnet sich ab, dass in den kommenden Jahren ein dramatischer Mangel an qualifizierten Lehrkräften für die instrumental- und gesangspädagogische Arbeit an Musikschulen zu erwarten sein wird. Um den Ursachen des Nachwuchsmangels wissenschaftlich auf den Grund zu gehen, bündeln die Arbeitsgemeinschaft der Leitenden musikpädagogischer Studiengänge (ALMS) und der Ausschuss Künstlerisch-Pädagogischer Studiengänge (KPS) der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) ihre Kräfte für ein gemeinsames Crowdresearch-Projekt: „MiKADO-Musik“ steht für Mangel an Nachwuchs im künstlerisch-pädagogischen Bereich an Ausbildungsinstituten in Deutschland und Oesterreich. 

An 18 teilnehmenden Hochschulen werden derzeit Mikrostudien in Form von Einzelinterviews, Gruppendiskussionen und Abschlussarbeiten durchgeführt. „An der HfM Dresden finden gleich zwei dieser Studien statt: Studierende des Masters Musikpädagogik sowie des Lehramts unter der Leitung von Daniel Prantl und mir entwickeln einen Interview-Leitfaden für Musiklehrende an unserer Hochschule sowie Musikpädagoginnen und -pädagogen an Musikschulen. Nach der Durchführung der qualitativen Interviews lernen die Studierenden bei der Auswertung die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens kennen und erarbeiten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Studie“, so Prof. Dr. Katharina Bradler, Leiterin des Instituts für Musikpädagogik. Die zweite Studie wird von Katharina Bradler im Zusammenschluss mit Prof. Dr. Anne Steinbach von der Folkwang-Universität der Künste Essen durchgeführt und soll Aufschluss über Beweggründe für ein Zweitstudium Musikpädagogik geben. 

Ab Januar 2025 werden die Ergebnisse aller teilnehmenden Institutionen zusammengetragen und in einer umfassenden bundesübergreifenden Metastudie gebündelt. „Wir erhoffen uns, dass wir mit den Ergebnissen wegweisende Entscheidungen in der Politik beeinflussen können, um den Stellenwert musikalischer Bildung nachhaltig positiv zu beeinflussen.“, so Bradler.