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"... was verloren ging"

Mit der „Machtergreifung" der Nationalsozialisten 1933 ver­änderte sich das Musikleben in Deutschland unmittelbar, indem jüdischen Künstlerinnen und Künstlern alle Auftritte in der Öffentlichkeit verboten wurden. Da die Operette - das Genre wie die Institution - bis dato von jüdischen Künstlerinnen und Künstlern dominiert wurde, stand diese Form des unterhaltenden Musiktheaters nunmehr zur Disposition.
Literarische, musikalische und aufführungspraktische Konventionen verfielen, eine Wiederbelebung nach 1945 misslang. Was als „Operette" in den 1950er Jahren proklamiert wurde, bezeichnet nicht in Ansätzen das Potential eines Genres, das Gesellschaftskritik und musikalischen Witz, Situationskomik und politische Anspielungen verband.
Diese Verluste wurden bei einer Tagung der Staatsoperette Dresden thematisiert: im Blick auf individuelle Schicksale von Sängerlnnen, MusikerInnen und Komponisten, deren Karriere durch die nationalsozialistische Diktatur unterbrochen wurde, aber auch auf die veränderten Produktionsbedingungen, mit denen alternative Genres - zumal der Film - das ehedem ungemein populäre Genre ersetzten.
Dieser Band, entstanden aus der langjährigen Zusammen­arbeit der Staatsoperette Dresden mit dem Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik, will die kulturgeschichtliche Bedeutung eines traditionsreichen Genres rekonstruieren - nicht zuletzt auch, um Perspektiven für seine Zukunft zu eröffnen.

Heiko Cullmann und Michael Heinemann (Hrsg.)
„...was verloren ging“
Beiträge einer Tagung der Staatsoperette Dresden
251 S., mit zahlreichen Abbildungen
Dresden: Thelem-Verlag 2019
29,80 Euro


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