Hochschule für Musik Dresden

Newsletter Oktober 2022

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Musikbegeisterte,

wir sind nach wie vor erschüttert und entrüstet über den unaufhörlichen Fluss an Schreckensmeldungen aus der Ukraine. Auch vor der Kultur und der künstlerischen Freiheit schrecken die bewaffneten Gruppen nicht zurück.  Einer der den Krieg nur zu gut kannte, war der Komponist und Dresdner Hofkapellmeisters Heinrich Schütz. Am 6. November jährt sich sein 350. Todestag und ihm zu Ehren steht das aktuelle Wintersemester ganz im Zeichen seines musikalischen Vermächtnisses. Neben drei großen Festkonzerten findet im Rahmen der Schütz-Festtage ein Symposium zum Thema „Todesangst und Sterbekunst - Die Grenzen des Lebens und die Macht der Musik“ statt.

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Newsletter-Redaktion der HfM Dresden

Axel Köhler/Foto: Lutz Edelhoff

Der furchtbare Krieg tobt weiter ohne eine Aussicht auf ein nahes Ende und die Auswüchse der Brutalität übersteigen Tag für Tag den Bereich des Vorstellbaren. Wir trauern um unseren Kollegen Jurij Kerpatenko, den Chefdirigenten des Musik- und Drama Theaters Cherson. Er wurde offensichtlich von den russischen Besatzern umgebracht, weil er sich geweigert hat, seine Kunst für ihre ideologischen Zwecke missbrauchen zu lassen. Der klaren und beispielhaften Haltung unseres Kollegen Jurij Kerpatenko gilt unsere Hochachtung und unser größter Respekt. Den Mord an ihm hingegen verachten wir zutiefst und das Maaß unseres Entsetzens und unserer Bestürzung ist unbeschreiblich.
Rektor KS Axel Köhler

Dresdner Kammerchor / Foto: Oliver Killig

Eröffnung des Heinrich-Schütz-Semesters

Das Heinrich-Schütz-Semester wurde mit dem Dresdner Kammerchor unter der Leitung von Prof. Hans-Christoph Rademann mit den Psalmen Davids eröffnet. „Nicht nur die historische Aufführungspraxis ist vordergründig das Ziel der Auseinandersetzung mit dem Meister, sondern vor allem das musikalische Experiment. Im Laufe des Semesters dürfen wir gespannt sein auf die Vielfalt der Ergebnisse dieses Prozesses des Zusammentreffens von Tradition und Innovation“, so Rektor Axel Köhler. Im Rahmen der Schütz-Festtage zwischen dem 2. und 6. November finden u.a. Vorträge aus dem Forschungsprojekt „Schütz-Schüler*innen“, ein Symposium zum Thema „Todesangst und Sterbekunst“, Briefmarkenopern sowie das 2. Große Festkonzert statt.
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Lange Nacht der Fagotte / Foto: Uli Neumann-Cosel

Erste Dresdner Fagottwoche

Ab dem 17. Oktober 2022 findet an der HfM Dresden die erste Fagottwoche statt. „Viele kennen das Fagott nur als Orchesterinstrument. Wir wollen die Vielseitigkeit und den Klangfarbenreichtum dieses Instruments zeigen und beleuchten den Facettenreichtum dieses Instruments aus verschiedenen Perspektiven“, so Philipp Zeller, Professor für Fagott. Es sind sowohl Meisterkurse als auch ein Rohrbaukurs geplant. Das Abschlusskonzert findet am 23. Oktober 2022 um 16:00 Uhr im Chinesischen Pavillon statt.
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Chorvideo zu Gloria

Das Studienjahr 2020/21 war aufgrund der Corona-Einschränkungen für den Hochschulchor der HfM eine Herausforderung. Die Messe in D-Dur von Antonín Dvořák haben sie trotzdem einstudiert und alle Tonspuren einzeln aufgenommen. Das Musikvideo zu dem Satz „Gloria“ wurde im Frühjahr 2021 bis Sommer 2022 auf dem Gelände von Schloss Pillnitz gedreht und ist nun endlich fertig.
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Jan Donner ist seit dem 1. Oktober neuer Professor für Posaune und stellvertretender Studiendekan der Bläser an der HfM Dresden. Aufgewachsen im Bergischen Land lernte er zunächst Klavier, bevor er die Instrumente der Posaunenfamilie für sich entdeckte und zu studieren begann. Seit 2017 ist als Wechselposaunist im Orchester der Deutschen Oper Berlin angestellt, spielt als Gast in zahlreichen deutschen und internationalen Orchestern und musiziert deutschlandweit mit dem Blechbläser-Ensemble 10forBrass. Erfahrungen in der Lehre sammelt er seit 2018 in Rostock und seit 2019 in Berlin. „Es ist spannend zu sehen, wie begeistert Studierende von Musik und vom Musikmachen sind und wie sie sich im Laufe des Studiums entwickeln. Ich freue mich darauf ein Teil davon zu sein“, so Donner. Er hoffe zwischen allen Blechbläsern ein Gemeinschaftsgefühl erwecken zu können.

Jan Donner/Foto: Zuzanna Specjal
Adelina Yefimenko/Foto: privat

Prof. Dr. Adelina Yefimenko ist Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Nationalen Musikakademie in Lviv/Ukraine und der privaten Ukrainischen Freien Universität München. Sie lehrt ebenfalls an der Hochschule für Musik und Theater und der Ludwig-Maximilians-Universität München. In diesem Semester lehrt sie im Rahmen des Gastprofessorinnenprogramms der Landesrektorenkonferenz Sachsen an der HfM Dresden mit Schwerpunkt Opernregie/Regietheater. Die Musikwissenschaftlerin studierte an der Hochschule für Musik Lwiw Musikwissenschaft und Klavier, promovierte 1996 und habilitierte 2011 an der Nationalen Peter-Tschajkowskij-Musikakademie der Ukraine.

Forschungsprojekte führten sie quer durch Deutschland. Als Musikkritikerin arbeitete sie mit den führenden europäischen Opernhäusern und Festivals zusammen. Mit ihren Texten fördert Yefimenko das Werk und Wirkung von ukrainischen Komponisten, Dirigenten und Sängern. Die HfM Dresden ist für die Ukrainerin nicht neu: „2004 hatte ich hier einen kurzen aber sehr produktiven Forschungsaufenthalt am Institut für Musikwissenschaft. Das hat mich gut auf meinen wissenschaftlichen Weg vorbereitet“, so Yefimenko. Nun freue sie sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Studierenden und die neue Aufgabe als Professorin. In ihren Vorlesungen und Seminaren „Geschichte der ukrainischen Musik“ und „Regieoper als soziokulturelles Phänomen“ sind noch Plätze frei.

Max Pauls ist seit dem 1. September neuer Mitarbeiter im Tonstudio.

Dr. Sarah-Lisa Beier vertritt seit dem 1. Oktober die Professur Musikpädagogik.

Beniamino Fiorini, Komposition (Klassen Prof. Mark Andre, Prof. Stefan Prins, Prof. Steffen Leißner) wurde mit seiner Komposition "Kontaktlos" in die Youtube-Playlist von Score Follower aufgenommen - einem renommierten Youtube-Kanal im Bereich Neue Musik.
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Benedikt Kantert, Dirigieren (Klasse Prof. Ekkehard Klemm) wurde vom Forum Dirigieren (Deutscher Musikrat) als Finalist für den Deutschen Chordirigentenpreis 2022 nominiert und darf somit mit dem RIAS-Kammerchor arbeiten und konzertieren.
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Helene Freytag, Violine (Sächsisches Landesgymnasium für Musik, Klasse Hellen Weiß) wurde nach erfolgreich durchlaufenem Bewerbungsverfahren eine Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes zugesprochen.
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Julian Walder, Violine (Klasse Prof. Natalia Prishepenko) hat beim Finale des 23. OSAKA Music Competition in Japan in der Kategorie Strings den 2. Preis bekommen. Beim Internationalen Fritz Kreisler Wettbewerb in Wien im September wurde er mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
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Leon Bellmer, Musiktheorie hat beim 12. Aufsatz-Wettbewerb der Gesellschaft für Musiktheorie den 2. Preis für seinenText »Ein ›galantes‹ Modell? – Intertextualität, kompositorische Prototypen und musiktheoretische Traktate im 18. Jahrhundert an einem Beispiel aus Beethovens ›Grande Sonate Pathétique‹« erhalten.
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Julius von Lorentz, Komposition (Klasse Prof. Mark Andre) hat mit seiner Komposition "אויפן פריפעטשיק - eine Fantasie" beim Wettbewerb "WESPE 2022" (Bundeswettbewerb Jugend musiziert, Deutscher Musikrat) als Komponist und Interpret zusammen mit Joscha Kremsler, Klarinette (Klasse Prof. Kilian Herold, Hochschule für Musik Freiburg) den Preis der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GvL) für die beste Interpretation eines eigenen Werks gewonnen.
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Seoyoon Lee, Violine (Master, Klasse Prof. Annette Unger) hat das Probespiel für einen Zeitvertrag bei den 1. Violinen in der Dresdner Philharmonie gewonnen.
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Isabelle Thiele, Querflöte (Klasse Prof. Stéphane Réty) hat das Probespiel für ein einjähriges Praktikum in der Vogtland Philharmonie gewonnen.
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Konrad Furian, Tenor (Klassen Prof. Hartmut Zabel und Lothar Odinius) wurde zum 1.August 2022 am Theater Kiel als Solist engagiert.
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Alina König Rannenberg, Sopran (Klasse Prof. Hendrikje Wangemann) wird im November 2022 an der Musikalischen Komödie Leipzig die Partie der Daisy in Leo Falls Operette "Die Dollarprinzessin" übernehmen.
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Josselin Marti, Oboe (Klasse Prof. Céline Moinet) hat das Probespiel für die 2. Oboe und das Englische Horn bei der Elblandphilharmonie Sachsen gewonnen haben.
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Buch zum Schütz-Semester erschienen

Dresden, wo Heinrich Schütz mehr als ein halbes Jahrhundert die Hofkapelle leitete, bot ideale Voraussetzungen für neue Musik: ein leistungsfähiges Ensemble, lebhaften Austausch mit Künstlern aus ganz Europa und kunstsinnige Fürsten. So entstand ein vielschichtiges Œuvre, das nicht nur protestantischen Traditionen verhaftet war. Vielmehr suchte – und fand – Schütz neue Klänge, mit denen er die Grundlagen des Komponierens veränderte. Prof. Dr. Michael Heinemann veröffentlicht einen pointierten Blick auf Heinrich Schütz als Vertreter Neuer Musik. Er zeigt das innovative Potential Schütz‘ Werke und macht verständlich, warum er schon den Zeitgenossen als Begründer der modernen Musik galt.


Heinrich Schütz - Neue Musik im Dresden des 17. Jahrhunderts
von Michael Heinemann
ISBN 978-3-86846-174-9
220 Seiten, Notenbeispiele, Hardcover
Dohr-Verlag, Köln

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Heinemann: Heinrich Schütz (Cover)/Foto: Dohr Verlag

Internationaler Heinrich-Schütz-Preis 2022

Der Internationale Heinrich-Schütz-Preis 2022 und damit die silberne Ehrenmedaille für ihre Verdienste um die Vermittlung der Werke von Heinrich Schütz geht in diesem Jahr u.a. an den Carus-Verlag (Stuttgart). Die HfM Dresden arbeitet eng mit dem Verlag zusammen. Das Heinrich-Schütz-Archiv und dessen Quellensammlung ist die Grundlage für Editionen nach neuesten Erkenntnissen und auf höchstem wissenschaftlichem Niveau.
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Zukunft(s)Orchester

Vor zwei Jahren hat die HfM Dresden im Rahmen der Konferenz „Zukunft(s)Orchester“ gefragt wie zukunftsfähig Ensemble- und Orchesterspiel in unserer Gesellschaft sind. In der aktuellen Ausgabe von DAS ORCHESTER werden die Fragen und Themen von damals aufgearbeitet. Ekkehard Klemm, Professor für Dirigieren und Leiter des Hochschulsinfonieorchesters beschreibt in dem Artikel „Wandel als Herausforderung“ seine Thesen zur Musikerausbildung, zu Ursprung und Praxis der Orchester.
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Galoschenoper 2022 A: Gruppenbild/Foto:privat

Galoschenoper aufgeführt

Vom 30. September bis 5. Oktober 2022 haben die Studierenden der Fachrichtung Lehramt Musik im Labortheater der Hochschule für Bildende Künste Dresden mit ihrer Inszenierung von Reiner Bredemeyers "Galoschenoper" für ausverkaufte Vorstellungen gesorgt. Realisiert wurde die Produktion gemeinsam mit Studierenden der Hochschule für bildende Künste Dresden, die für Licht, Bühnenbild und Maske sorgten.
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Stipendiatenkonzert der Brücke|Most-Stiftung Oktober 2022/Foto: Peter R. Fischer

Stipendiatenkonzert

Die Brücke/Most-Stiftung, die schon seit 21 Jahren den HfM- Studierenden aus Tschechien und der Slowakei mit Stipendien unterstützt, beging ihr 25-jähriges Jubiläum. Im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage spielten die Stipendiatinnen und Stipendiaten ein Geburtstagskonzert.
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Konzert im Objekt klein a 2022: Anina Batz, Kari Jacobs, Anne Grosshäuser, Leon Glauning, Rosanna Mesch/Foto: Maximilian Bollow

Livevideo „Songs and Vocals“

Im Wintersemester 2021/22 hat sich die Kompositionsklasse von Prof. Stefan Behrisch mit Pop und großer Band beschäftigt. Die zwölf neu komponierten Songs handeln von Glück und Dystopien, von Suchen und Neuanfängen. Fünf Sängerinnen und Sänger sowie sechs Musikerinnen und Musiker, allesamt Studierende der HfM Dresden, haben die Stücke im April 2022 im Objekt klein a in der Dresdner Neustadt uraufgeführt.
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Fluchtgeschichte aus Dresden

Im November 1988 nutzten drei 17-jährige Mitglieder des Dresdner Kreuzchores eine Japan-Tournee zur Republikflucht. Der mdr hat Thomas Nitschke und Johannes Klügling in Dresden wiedergetroffen und mit ihnen und Prof. Dr. Matthias Herrmann die damaligen Umstände analysiert und die Reaktion des DDR-Staates eingeordnet.
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21.10.22 Freitag 18:00
22.10.22 Samstag 11:00
Finale und Preisträgerkonzert des Dotzauer Wettbewerbs
Konzertsaal der HfM Dresden
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27.10.22 Donnerstag 19:30
Deutschland-Stipendiaten im Konzert
Konzertsaal der HfM Dresden
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28. & 29.10.22 Freitag & Samstag
Symposium „Musiktheorie und audiovisuelle Medien – Analytische und musikpädagogische Perspektiven"
Konzertsaal der HfM Dresden
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10.11.22 Donnerstag 20:00
Hochschule zu Gast in der Semperoper- Konzert zum Heinrich-Schütz-Semester
Semperoper
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Weitere öffentliche Veranstaltungen finden Sie unter:
www.hfmdd.de/veranstaltungen/

Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
Redaktion: Stefanie Pilz (verantwortlich)
ViSdP: Eileen Mühlbach

In diesem Dokument wird eine gendergerechte Sprache genutzt. Sind genderneutrale Formulierungen nicht möglich, werden die männliche und die weibliche Form verwendet. Diese Formulierungen gelten jedoch für Personen jeglicher Geschlechtsidentität gleichermaßen.

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