Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

News

"Erstmal strecken!" - Neues vom MusikMobil

Das Musikmobil zu Gast beim Dresdner Kreuzchor

„Erstmal strecken wir uns alle, genau, und jetzt die Hand auf den Bauch legen und schön summen“. Ein vielstimmiges „Mmmmm“ tönt durch das MusikMobil, das 21 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 4 der Johannesschule in Meißen zum Dresdner Kreuzgymnasium bringt. Es folgen Geräusch- und Atemübungen, Dreiklänge und die verschiedenen Varianten der bei den Kindern offensichtlich sehr beliebten „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“, denn: Im Fokus der Fahrt vom 28. März 2019 stand die menschliche Stimme. Wie vielseitig dieses Organ, das – wie wir nun wissen – gar keines ist, klingen kann, wird nicht nur selbst probiert, sondern auch in einem spielerischen Wissens- und Hörquiz erforscht: Vom Kuckuck über Regentropfen imitieren die MusikMobil-Teilnehmer gemeinsam mit Pädagogin Nadja Trnka begeistert drauflos.

Kaum am Kreuzgymnasium angekommen wartet der wohl spannendste Teil des Ausflugs: der Probenbesuch. Was für Roderich Kreile, Kreuzkantor seit 22 Jahren, eine „ganz normale Donnerstagsprobe“ ist, ist für die Schülerinnen und Schüler aus Meißen ein besonderes Erlebnis: Mit großen Augen und Ohren wird gelauscht, wie die Sänger des Dresdner Kreuzchores Felix Mendelssohn Bartholdys „Richte mich Gott“ beinahe schon konzertreif zum Besten geben. Begleitet von einigen echten Kruzianern, wie sich die jungen Sänger nennen, folgt dann die Führung durch die Räume des Alumnats. Beim Rundgang durch Proben- und Gemeinschaftsräume, Bibliothek, Speisesaal und Schneiderei bleibt genug Zeit für neugierige Fragen wie „Wieso wolltest du im Kreuzchor singen?“, „Müsst ihr sehr viel üben?“ oder auch „Wie oft seht ihr denn eure Eltern?“.

Am Ende des Nachmittags haben die Kinder schließlich nicht nur das wenig alltägliche Amt der „Ratsdiskandisten“, kurz: „Ratser“, kennengelernt, sondern auch das eine oder andere Geheimnis der Kruzianer gelüftet. Wer sich beispielsweise fragte, warum die Sängerknaben beim alljährlichen Stadionsingen im Dezember nicht frieren, konnte in der Schneiderei eine lustige Überraschung erleben: Die Sänger tragen beheizbare Chorkleidung.

Einen Einblick in den Schulalltag gab es außerdem: In kleinen Gruppen durften die jungen Besucher dem Theorieunterricht der Anwärter für die nächste Sängerklasse beiwohnen. Wenige Minuten reichten für Tonleitern, Dreiklänge, Umkehrungen,
Leittöne, Dominanten und die Frage, wie der Name des großen Johann Sebastian Bach als Notenmotiv aussieht ... „War das wie euer Musikunterricht?“ – „Nein, ganz schön anders!“, lautet die beeindruckte Antwort. Bei einem gemeinsamen „Bruder Jakob“ konnten dafür am Ende alle mit einstimmen. Wie gut, dass die SchülerInnen das auf der Hinfahrt im MusikMobil schon fleißig geübt hatten – sogar im Kanon.

Text: Klara Schneider


Zurück zur Übersicht